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Den Wölfen im Oltrepo Pavese
(nördlicher Apennin) auf der Spur


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Veränderungen gegenüber 2021
Von Sabine Middelhaufe

Verhalten der Welpen
Bis Ende Dezember 2021 war keiner der Welpen des Jahres je irgendwo allein vor einer Kamera aufgetaucht, sondern stets in der Gruppe seiner Geschwister und meist mit ein paar respektvollen Schritten Abstand zu den Eltern.
Zwar begannen die Jungwölfe im Januar/Februar, Autonomie zu entwickeln, wurden aber in Alex und Alices Fall nach wie vor häufig zusammen mit Greyston und Luna gesehen. Überhaupt kein Vergleich zu Bodie, der im Alter von 11-12 Wochen schon anfing, das Territorium auf eigene Faust zu erkunden, vor allem tagsüber.

Oben: die 2021er Welpen Mitte November. Übrigens erkennt man hier sehr gut, dass Alex und Alice wesentlich dunkler sind als der
dritte Welpe, dessen Geschlechtsbestimmung wegen des Fehlens geeigneter Aufnahmen nie gelang.
Unten: Bodie wie so oft allein unterwegs.

Ob und wie viele Geschwister Bodie bei der Geburt hatte, ob, wann und woran sie gestorben sind – wir wissen es nicht. Bekannt ist nur, dass er Anfang August bereits Einzelwelpe war.
Man braucht nicht viel Fantasie, um sich auszumalen, welch großen Unterschied es macht, ob ein Welpe mit Seinesgleichen toben, die nähere Umgebung der Wurfhöhle bzw. des Rendezvous Platzes erkunden, ein bisschen um das von den Älteren angeschleppte Futter kämpfen und dann im Knäuel mit den Geschwistern schlafen kann, oder ob er allein in der Gegend sitzt, nachdem die Großen zur Jagd oder Kontrollrunde aufgebrochen sind. Eigentlich verständlich, dass er beginnt, möglicherweise auf der Fährte des Rudels folgend, die Welt zu erforschen. Verständlich, doch leider auch gefährlich. Seit kurz nach Beginn der Schwarzwildjagd am 1. Oktober 2021 wurde Bodie nicht mehr von Kameras erfasst. Er hat es nicht ins neue Jahr geschafft; wie er umkam, kann ich nur vermuten.

Markierplätze


Wolfslosung: Vergleich der Verteilung 2021-2022  

Schaut man sich die Verteilung der Losung an, stellt man fest, dass Greyston und Luna einige Hauptmarkierplätze beibehalten haben, die sie 2021 mit Droopy und Whitesocks „teilen“ mussten und die das ehemalige Alphapaar auch 2020 und früher schon benutzte, nämlich bei Punkt B (Fotofallenposition 3 auf dem Monte Poggio) und Punkt F.
Auf dem Weg, der die beiden verbindet, wurde ein Markierplatz (D) um rund 80 Meter verschoben (E), blieb aber auf der selben Route.
Dem Monte Poggio gegenüber liegt der Monte Penice, Punkt G, und auch dieser wurde vom Greyston - Luna Rudel nach wie vor frequentiert. Allerdings schufen sie sich fast 1 Kilometer weiter nördlich und etwas tiefer am Hang den neuen Markierplatz H (Fotofallenposition 10).
Am Punkt C (Fotofallenposition 4 und 8) wurde fast ausschließlich zwischen Januar und Mai 2022 auffallend häufig mit Kot und Urin markiert.
Punkt A, 2021 praktisch ignoriert, war 2020 und vorher ein wichtiger Markierplatz des Droopy - Whitesocks Rudels und wurde 2022 vom neuen Rudel wieder verwendet.
Wie oft und wo Greyston und Luna bestimmte Stellen im Territorium lediglich mit Urin markieren, wissen wir ohne Videokontrolle natürlich nicht.

Identifikation von Individuen
Schon oft gesagt, aber immer noch wahr: individuelle Wölfe anhand von kurzen, insbesondere nächtlichen Fotofallenvideos zweifelsfrei zu identifizieren ist äußerst schwierig. Bot das alte Droopy - Whitesocks Rudel wenigstens deutliche Unterscheidungsmerkmale in der Fellfarbe, sind die aktuellen Wölfe allesamt grau. Trotzdem gibt es einige Besonderheiten, mit denen man bei hinreichender Bildqualität arbeiten kann.
Luna ist das einzige Tier im Rudel, das keine senkrechten schwarzen Streifen auf den Vorderläufen hat. Außerdem ist ihr Fell insgesamt heller als bei den anderen, mit einem dunkelgrauen Dreieck hinter den Schultern und dunklem Streifen auf dem Nacken. Die hellen Punkte über ihren Augen sind sehr deutlich und recht groß.


Oben: Dass Luna insgesamt wesentlich heller ist, erkennt man im Vergleich zu Alex und Alice im Vordergrund.
Unten: bei Luna fehlen die senkrechten schwarzen Streifen auf den Vorderläufen.

Oben: an den fehlenden Längsstreifen kann man sie oft auch bei Nachtaufnahmen einwandfrei identifizieren.
Unten: im Vergleich Alex mit deutlichen schwarzen Markierungen.


Greyston
zeigt einen breiten schwarzen Streifen über dem gesamten Rücken, eine senkrechte Narbe auf dem linken Oberschenkel, schmale schwarze Streifen auf  den Vorderläufen und weiße oder sehr helle Zehen vorn.


Oben und unten: Greystons dunkler Rücken läuft auf beiden Seiten deutlich als Dreieck hinter den Schultern aus.

Oben: Sommerfell, August.
Unten: das dichte Winterfell ist etwas kontrastreicher.

Oben: Greyston bei Nacht.

Alex fällt durch einen sehr dunklen Körper mit starkem Kontrast zu den hellen Läufen und fast weißer Vorbrust auf. Er hat deutliche schwarze Streifen auf den Vorderläufen.

Oben: Alex im Dezember 2022.
Unten: Alex (Mitte) ist zwischen der hellen Luna (vorn) und Greyston meistens leicht identifizierbar.

Alice hat ebenfalls einen recht dunklen Körper, dunkles Gesicht, schwarze Streifen auf den Vorderläufen aber nur einen hellgrauen Streifen auf dem Nacken.

Oben und unten: Alice

Oben: Alice tagsüber aus der Nähe.


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Text und Fotos (c) Sabine Middelhaufe, 2023

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