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Wissenswertes

Wölfe


Über die Situation in Deutschland & Italien:

Wie viele Wölfe haben wir und wo kommen sie her
Wie stellt man die Präsenz von Wölfen fest
Wolf oder Mischling?
Wolf versus Haushund
Wolf und Weidetiere
Wolf und Wild
Wolf und Mensch
Der Wolf macht Politik  
Der Wolf ist business


> Wölfe in anderen europäischen Ländern


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Wölfe - über die Situation in Deutschland und Italien
Von Sabine Middelhaufe

Wolf oder Mischling? (Zuletzt ergänzt am 8. Juni 2019)

Obwohl es in manchen Dörfern im Norden Deutschlands scheinbar normal ist, Wölfe anzutreffen, ist so eine Begegnung für den Bürger anderswo noch eher selten, auch in Italien.
    Im Sommer 2014 blieb mein Bracco plötzlich in der Heuwiese stehen und fixierte ein Tier, das 10 m entfernt vor ihm eine Buschreihe entlang ging. Einen Moment später entdeckte der graue Vierbeiner den Hund, sah ihn an, witterte in seine Richtung und kam zu dem Schluss, dass es wohl besser sei, zu gehen. Und so entfernte sich der erste Wolf, den ich je in der freien Natur gesehen hatte.
    Zuhause schaute ich mir den kurzen Film an, den ich zufällig von der Begegnung gemacht hatte und mir kamen Zweifel: war das ein echter Wolf oder ein Wolf-Hund Mischling? Der Zweifel nahm noch zu, als ich später, in der selben Heuwiese und wiederum durch meinen Hund aufmerksam gemacht, ein Wolfspaar von deutlich anderem Erscheinungsbild sah, und dann auch noch ein Dreiergrüppchen in dem zwei Individuen schwarz oder zumindest sehr dunkel waren.
    Offensichtlich gibt es ohne DNA Test keine absolute Gewissheit, aber ein Wissenschaftler und Wolfsexperte, der seit Jahren die Wölfe in ihrem natürlichen Habitat in der Toskana beobachtet, kann zumindest das abgeben, was die Engländer „an educated guess“ nennen.

Oben und unten: erste Begegnung mit einem Wolf - oder Hybriden? - in der Provinz Pavia. Foto: Middelhaufe
Titelbild: Wolf an einer Landstraße in Italien. Foto: Laura Zanocco.

Oben und unten: die zweite Begegnung - diese beiden Wölfe unterscheiden sich deutlich vom ersten Tier, gehören aber,
wie die schwarzen Exemplare, zum selben Rudel.
Fotos: Middelhaufe


Federico Morimando: „Das erste Tier zeigt einige verdächtige und zweifelhafte Eigenschaften, aber insgesamt würde ich es trotzdem als Wolf definieren; ich nehme an, es handelt sich um einen jungen helper, vielleicht ein Weibchen, aus dem letztjährigen Wurf des Alpha Pärchens. Das Jungtier ist im Erkundungsmodus, nicht bei der Jagd, entdeckte die Anwesenheit des Hundes und entfernte sich ängstlich.
Die Individuen auf Foto 3+4, wohlgenährt, gesund und ich würde sagen auch groß und kräftig, sind vermutlich die Alphatiere und Gründer des Rudels. Glücklicherweise haben sie keine aggressive Interaktion mit Ihrem Hund und das ist eine gute Sache.

Auch wenn ihr Fell nicht sehr kontrastreich ist, sondern eher hell, fallen sie doch in die farbliche Variationsbreite.
Die Tatsache, dass auch schwarze bzw. sehr dunkle Tiere anwesend sind, legt den Gedanken nahe, dass das Rudel nicht aus genetisch reinen Wölfen besteht. Das schwarze Haarkleid ist beim Wolf Ergebnis der Einführung von Genen des Haushunds, was allerdings nicht bedeutet, dass die Verpaarung mit Hunden erst vor kurzem stattfand.“

    Die in den Nord- und Zentralapenninen festgestellten schwarzen Exemplare scheinen das für den Melanismus verantwortliche Allel Kb durch Verpaarung mit Hunden geerbt zu haben, so informiert in der Tat Wikipedia. Aber anders als die Wölfe in Nordamerika, die dieses Allel vor 10.000 – 15.000 Jahren erbten, dürfte es beim italienischen Wolf erst in jüngerer Zeit eingeführt worden zu sein, da vor 1982 keine schwarzen Tiere gemeldet wurden und die schwarzen italienischen Wölfe einen variableren Phönotyp zeigen als die schwarzen Wölfe in Amerika.

     Bleiben wir noch ein bisschen beim Thema der Feststellung der Hybridisierung.
Letztes Jahr brachte die Neue Züricher Zeitung einen Artikel über die Meinungsverschiedenheit zwischen dem Senckenberg-Forschungsinstitut, das in Deutschland bisher für die genetische Untersuchung von Wölfen zuständig war, und dem Institut für forensische Genetik und Rechtsmedizin (ForGen) in Hamburg, das seit kurzem ebenfalls Tests durchführt und dabei zu anderen Ergebnissen kam. Mit anderen Worten,  Wolfsrisse und Kotproben die das Senckenberg Institut dem Wolf zuschrieb, stammen laut ForGen von Hybriden.
„Auch aus der Schweiz wurden Proben an ForGen gesandt, die laut dem Institut auch auf eine Hybridisierung hinweisen. Laut dem schweizerischen Bundesamt für Umwelt gibt es hierzulande aber keine Hybriden. In den Jahren 2016 bis 2018 wurden insgesamt 43 Wölfe vom Labor der Universität Lausanne genetisch nachgewiesen. Kein einziger Hybride sei festgestellt worden, so das Bundesamt,“ schrieb die NZZ.
    Dass die Genanalyse keine eindeutigen Resultate mehr zu erbringen scheint, stiftet in jedem Falle eine gwissen Verwirrung. Aber der Zoologe Prof. Luigi Boitani von der Universität La Sapienza hebt hervor, dass das grundlegende Problem in dem nur minimalen genetischen Unterschied zwischen Wolf und Hund liegt, so dass es letztlich auch von der Interpretation und Bewertung durch den jeweiligen Forscher abhängt, ob er ein Tier als reinen Wolf oder als Mischling ansieht. Solange der Begriff des Hybriden nicht eindeutig definiert ist, sagt Boitani, hat es also wenig Sinn darüber zu diskutieren, wann ein Wolf als Mischling gilt.
    Die VWL (Vereinigung zum Schutz der Weidetierhaltung und ländlichem Lebensraum der Kantone Glarus, St. Gallen und beider Appenzell) zitiert folgende Aussagen Boitanis:
„Genetic analyses provide an (imperfect) diagnostic tool.“
„Genetic analyses are unable to identify hybrids after F2 (and B1).“
„Genetic, morphological and ecological analyses should complement genetics to detect wolf-dog-hybrids.“
    Es scheint also, als könne die Genetik allein ohnhin keine Antwort geben.

Wolfshybrid in der Provinz Siena. Foto: Morimando

In Italien wird die Hybridisierung seit Jahren untersucht und diskutiert. Wie stehen Sie dem Thema gegenüber?

      Federico Morimando: „Das Thema Hybriden ist real und verlangt Aufmerksamkeit, es wird aber auch sehr aufgebauscht. Man darf nicht vergessen, dass es eine starke individuelle Variabilität in der Wolfspopulation gibt, und während auf ein Mindestmaß reduzierte Bestände sehr ähnliche phänotypische Merkmale zeigen (Flaschenhals Phänomen), haben große Wolfspopulationen mit Tausenden von Individuen eine sehr viel umfangreichere  genetische Ausdrucksmöglichkeit, die aber nicht zwangsläufig mit dem Phänomen der Hybridisierung mit dem Hund (der außerdem die selbe Spezies ist) in Verbindung steht.
Also, sofern nicht makroskopische und offensichtliche Anomalien vorhanden sind (siehe das Foto oben, das wir in der Provinz Siena aufgenommen haben), ist es anhand des Phänotyps nicht leicht und unmittelbar möglich zu sagen, ob man es mit einem Hybriden zu tun hat, auf welcher Ebene und Generation. Oft ist ein F1 gut zu identifizieren, aber ein F3 F5 vom Wolf nicht zu unterscheiden. Allgemein kann man sagen, dass in solchen Gebieten, die der Wolf erst in jüngster Zeit besiedelt hat, der prozentuelle Anteil an Hund-Wolf Mischlingen hoch und fast immer vorhanden ist. In den Regionen, wo der Wolf schon immer präsent war, ist der Anteil an Hybriden unbedeutend.“

Zu diesen Regionen zählt die Toskana dann offenbar nicht. 2015 stellte die Staatsanwaltschaft von Siena fest: „(...) die ursprünglich 320 Wolfspaare, die etwa in den 1980er Jahren in unsere Region eingeführt wurden, haben sich verfünffacht und mittlerweile tummeln sich in den Wäldern mehr Hybriden als reinrassige Wölfe.“
  Da die Untersuchungen einen Anteil von 53% Hybriden bei den Wölfen in der Toskana ergaben, genehmigte der Regionalrat der Toskana im April 2015 das Projekt  zum „Schutz der genetischen Integrität der Wolfspopulation in der Toskana mittels der Entnahme von Wolf-Hund Hybriden aus der Natur und ihre Haltung in Gefangenschaft“.
Von zehn der im Rahmen des Projektes eingefangenen Wölfe erwiesen sich beim von der Obersten Umweltbehörde durchgeführten DNA Test neun Tiere als Hybriden und eines als Wolf-Tschechoslowakischer Wolfshund der zweiten Generation.
     Am 28. März 2018 gab das Projekt LifeMedWolf das Ergebnis seiner Untersuchungen in der toskanischen Provinz Grosseto bekannt: die Gentests von 68 Individuen zeigten, dass 32 von ihnen reine Wölfe, 36 Wolf-Hund Mischlinge sind, also ein Hybridenanteil von 53%.
In 15 von insgesamt 21 Rudeln befand sich mindestens ein Mischling.
     „Das Ergebnis einer solchen Hybridisierung,“ sagt der Regionalrat Roberto Salvini, „ist, dass wir im Territorium nicht mehr den Canis lupus italicus finden, ein Tier von 30 kg Gewicht, welches das Objekt der Erhaltung und des Schutzes sein sollte, sondern Wolfsmischlinge von wesentlich mehr Gewicht, 60-80 kg nämlich, mit denen sich unsere Herdenschutzhunde (Pastore Maremmano) nicht mehr messen können, da die Hybriden ihnen mit ihren Dimensionen überlegen sind. (...) Man kann sagen, dass wir heute zum Schaden der Tierzüchter des Gebiets die Hybriden schützen, auch wenn sie nicht vom Washingtoner Artenschutzabkommen, der Berner Konvention und der Habitat-Richtlinie vorgesehen sind.“ 


      Lucio Parodi: „Das in der Toskana drei Jahre lang unter Prof. Apollonio durchgeführte Wolfsmonitoring, das letzte Mal 2016, hat eine Population von ca. 550 Wölfen gezählt, bestehend aus herumstreifenden Tieren und 108 Rudeln, von denen mindestens 22 aus Hybriden bestanden.“

Allerdings sieht es im Parco nazionale del Gran Sasso e Monti della Laga, der immerhin nicht weit vom ursprünglichen Lebensraum der italienischen Wölfe entfernt liegt, auch nicht besser aus. Dort bestätigte man einen Anteil von 20% Hybriden.
     In der an diesen Nationalpark angrenzenden WWF Oase Riserva naturale del Lago di Penne, Provinz Pescara, wurde am 10. Mai 2018 das erste umzäunte, eine halben Hektar Waldland große „Faunagebiet der Wolfshybriden“ in Italien eingeweiht. Die Bewohner sind Jungtiere, die man 2017, dank der GPS Daten älterer Wölfe, als Welpen in einer Wurfhöhle fand und entnahm. Schon die phänotypische Beurteilung legte die Vermutung einer Hybridisierung nahe, waren doch 3 der Welpen ganz schwarz und 3 andere zwar wolfsfarbig beige, doch mit vielen weißen Flecken. Ein von der Umweltbehörde durchgeführter Gen-Test bestätigte später die Wolf-Hund-Vermischung. Die jungen Hybriden wurden zunächst in einem kleinen Gehege aufgezogen und dann in das neue Faunagebiet überführt, wo auch ihre Sterilisation stattfand. Der Leiter der Riserva naturale, Fernando Di Fabrizio, berichtete der Presse:
„Sie verhalten sich in jeder Hinsicht wie Wölfe, sind misstrauisch und ausweichend und lassen niemanden an sich heran. Es sind schöne Tiere, die ganz sicher eine Attraktion für Forscher, aber auch den Unterricht in den Schulen der Abruzzen und darüber hinaus darstellen werden.“
Besucher können am Außenzaun entlang das gesamte Areal abgehen, um die Wolfshybriden zu beobachten und von Aussichtspunkten zu fotografieren. Ob die Tiere selbst das auch als Attraktion empfinden, muss sich zeigen.
     Und wie schätzt Di Fabrizio die Bedeutung der Hybriden für Canis lupus italicus ein?
„Ich glaube nicht, dass der Wolf aufgrund der Hybridisierung Gefahr läuft, auszusterben. Trotzdem wird man in dieser Gegend in nächster Zukunft versuchen, Wolfshybriden einzufangen, zu sterilisieren und dann wieder freizulassen.“
    Nicht überall wird diese Meinung vom geringen Risiko geteilt. Von der Umweltbehörde durchgeführte DNA Analysen von Proben aus verschiedenen Landesteilen sowie die Daten des LifeIbriwolf  Projekts ergaben, dass die Hybridisierung mancherorts über 50%, im Untersuchungszeitraum 2012-2013 sogar bis 70% betrug.
    Das Problem mit solchen Zahlen ist natürlich, dass sie nur Aussagen über Stichproben machen. Ob es in anderen Gebieten ebenso viele oder gar keine Wolfsmischlinge gibt, kann man nur raten.
    „Vom genetischen Monitoring in den Alpen wissen wir, dass dort keine Mischlinge präsent sind. In den Apenninen hingegen ist die Wolfspopulation erheblich größer, weshalb eine systematische Genuntersuchung viel zu teuer wäre. Tatsache aber ist, dass aus diversen Standorten zunehmend Fälle von Hybridisierung gemeldet werden,“ sagte in einem Interview mit der Zeitschrift OggiScienza die Biologin Valeria Salvatori, die am LifeIbriwolf  Projekt teilgenommen hat und jetzt Leiterin des Life Mirco-Lupo Projekts ist, den beiden bisher einzigen italienischen Projekten mit dem Ziel, den Wolf durch sinnvolles Hybridenmanagement zu erhalten.

Oben: zumindest phänotypisch ein italienischer Wolf im Sommerfell.Foto: Sara Chiarlone
Unten: Wolf in der italienischen Provinz Pavia, ebenfalls im Sommerfell - Hybrid oder individuelle Variation?
Foto: Middelhaufe

Nun könnte man natürlich fragen: wo ist eigentlich das Problem? Der Hund stammt doch vom Wolf ab, ist quasi eine Unterart von Canis lupus, und die beiden können ganz selbstverständlich fruchtbare Junge miteinander haben. Dass manche Mischlinge dann schwarz sind, eine fünfte Zehe an den Hinterpfoten und weiße Krallen haben, schadet doch niemandem, oder? Wie manche Wissenschaftler vorschlagen, könnte man die Hybridisierung durchaus als Teil eines Evolutionsprozesses betrachten, der dem Wolf den Vorteil besserer Anpassung an neue Lebensbedingungen bringt.
    Dem entgegnen andere Forscher, dass „für den Wolf das Risiko besteht, seine genetische Identität zu verlieren,“ indem sich zum Beispiel durch die Übernahme von Genvarianten des Haushundes seine evolutiv gewonnenen Anpassungen an das Leben als Wildtier negativ verändern. Ganz abgesehen natürlich von der Gefahr, dass herrenlose oder ungeimpfte Hunde beim Kontakt mit dem Wolf die Staupe und andere Infektionskrankheiten übertragen können.
      Valeria Salvatori in OggiScienza: „Das Aufeinandertreffen von Hund und Wolf ist weder neu, noch erst in jüngster Zeit passiert und hat mit Sicherheit viele Male im Verlauf der Domestikation stattgefunden. Das Problem aus ethischer Sicht besteht darin, dass der Hund ein Haustier ist, dessen Überleben stark von der Anwesenheit des Menschen abhängt, während der Wolf ein Wildtier ist, das sich für Tausende von Jahren an seine eigene natürliche Umwelt angepasst hat. Und es sind genau diese Eigenschaften der Anpassungsfähigkeit, Widerstandskraft und Plastizität, die ihm erlaubt haben, sich bei Veränderungen umzustellen.“

Eine vielleicht nebensächliche aber deshalb nicht weniger interessante Frage ist natürlich, wie es im Freiland eigentlich zu solchen Kreuzungen kommt. Wolf oder Wölfin, die einem intakten Rudel leben werden einen Hund nicht als Partner akzeptieren. Und selbst wenn der Zufall zwei Singles im richtigen Moment der Läufigkeit zusammen bringt, muss ja auch die Kommunikation zwischen den beiden funktionieren. Bei vielen Hunden beschränken schon äußere Merkmale, wie lange Hängeohren, kupierte Rute, krauses Fell, lange Haarsträhnen, die die Augen und Mundwinkel verdecken, die Ausdrucksfähigkeit. Überdies hat sich die Körpersprache des Hundes, im Vergleich zu seinem wildlebenden Ahnen, durch die Anpassung an das Leben mit dem Menschen sehr reduziert und aus dem selben Grunde ist auch sein Sozialverhalten von der Neotenie, also Verjugendlichung, geprägt. Eigentlich müsste ein Wolf Probleme damit haben, den Hund als Sexualpartner anzuerkennen. Oder gilt das Sprichwort  „In Liebe und Krieg ist alles erlaubt“?
     Junge Wölfe bleiben meist bis zur sexuellen Reife bei ihren Eltern, dem Alpha-Paar. Erst dann verlassen sie Familie und Territorium, um sozusagen ihr eigenes Glück zu suchen.
     Valeria Salvatori erklärt: „Während sie unterwegs sind, suchen die Jungwölfe nach Möglichkeiten, sich fortzupflanzen. Das ist ein ganz natürlicher Prozess, und wenn in dieser Situation viele allein umher ziehende Hunde präsent sind, kann es zur Paarung kommen. Eine andere dokumentierte Möglichkeit besteht darin, dass ein Familienverband durch ein traumatisches  Ereignis, etwa den Tod des Alpharüden, destabilisiert wird. Die Alphawölfin, die sich fortpflanzen muss, kann das dann auch mit einem Hund tun, wenn der im Territorium anwesend ist.“
     Die Mischlingswelpen wachsen natürlich im Rudel mit ihren älteren Halbgeschwistern auf und verhalten sich genauso wie Wölfe; sie sind keineswegs zahm oder dem Menschen gegenüber vertrauensvoll. Und natürlich verlassen auch sie das Rudel und geben früher oder später vielleicht ihre Gene weiter. Dabei kann, je nach Partner, der Anteil an Haushundgenen in ihren Nachkommen geringer oder auch größer werden.
     Dass sich Wölfe heutzutage immer näher an Agrarbetriebe und Siedlungsgebiete heran getrauen, hat nach Meinung der Zoologin allerdings nichts mit den Hybriden zu tun, sondern eher damit, dass es dort überall Nahrungsquellen gibt und der Wolf den Menschen nach 40 Jahren des Friedens obendrein nicht mehr als Gefahr betrachtet.

Wolf, Hund oder Hybrid ?Foto: Laura Zanocco.

Das Thema der Hybridisierung ist nicht ausschließlich Objekt wissenschaftlicher Untersuchungen und der Sorge mancher Biologen und Zoologen, der genetische Einfluss des Haushundes könnte langfristig und wenn er ein bestimmtes Maß überschreitet, betroffene Wolfsbestände schwächen und schädigen.
     Die Hybridisierung hat auch noch einen anderen Aspekt, denn während der „reine“ Wolf unter absolutem Schutz steht, sind Hybriden weder Wolf noch Hund und können deshalb auch nicht wie Streuner behandelt werden. Dass man nicht allerorten Faunagebiete für Wolfshybriden einrichten kann, liegt auf der Hand. Sie mit Fallen einzufangen und nach Sterilisation und Ausstattung mit dem GPS-Halsband wieder freizulassen ist einerseits extrem aufwendig, teuer und nur dort erfolgversprechend, wo das weitgehende Fehlen von freilaufenden Hunden und jagdlichen Aktivitäten Fangfallen überhaupt sinnvoll machen. Andererseits reduziert es nicht den Wolfsbestand und die damit einhergehenden Schäden für Nutztierhalter und die Furcht der Bürger. Wohin also mit dem unerwünschten Nachwuchs?

In Deutschland können Wolfshybriden „entnommen“, das heisst gefangen und getötet werden, allerdings obliegt diese Aufgabe ausschließlich den zuständigen Behörden. Bis heute wurden zwei Mischlingswürfe bestätigt, 2003 und 2017, beide mit jeweils 6 Welpen von denen 5 getötet wurden.
    Aber in Deutschland ist die ganze Geschichte um die genetische Zugehörigkeit der vierläufigen Zuwanderer ohnehin etwas komplizierter. Dazu Friedrich Noltenius, Wildtierbeauftragter in Sachsen und ehemaliger Vorsitzender des Kamenzer Jagdverbandes:
Die Diskussion um das, was hier als Wolf durch unser Land streift, hat über die Jahre deutlich an Schärfe zu- und an Sinngehalt zügig abgenommen. So mutierten die sich nachweislich aus dem Baltikum und dem Nordosten Polens ausbreitenden Wölfe sehr schnell in der öffentlichen Darstellung zu einer auch genetisch eigenständigen Population, die angesichts ihrer raschen Ausbreitung auch noch schnell umgetauft werden musste. Wie sich diese Wölfe unter einer ständigen Zuwanderung aus den Ursprungsgebieten östlich der Weichsel binnen weniger Jahre genetisch soweit ausdifferenzieren konnten, bleibt ein Rätsel der Genetiker. Die Evolution alleine hätte das nicht geschafft.
Auch dürfte der politische Wille dazu beigetragen haben, dieses Naturwunder zu erhalten.  Wer die Populationsentwicklung und die bestens dokumentierten Verbreitungskarten der Wölfe aufmerksam beobachtet hat, bedarf keiner übernatürlichen Erklärungen dafür, dass sich Canis lupus wieder zügig nach Westen ausbreitet und sich keineswegs aufgrund eines neuen Namens als „Mitteleuropäische Flachlandpopulation“ neu erfindet. (...)
Doch hier geht es um eine nach den Buchstaben des Gesetzes streng geschützte Art, bei der die Vermischung mit ihrer domestizierten Form Hund nicht kalkulierbare Folgen für Biologie und Verhalten der Nachkommen haben kann. Alleine deshalb sind direkte Nachkommen solcher Paarungen unverzüglich zu eliminieren. Das ist eine Kernaufgabe verantwortungsvollen Artenschutzes. (...) 

Auch ist zu akzeptieren, dass sich bei eurasischen Wölfen immer Hundegene finden lassen, wenn man mit den richtigen Methoden danach sucht. Nicht zu akzeptieren ist, wenn sich bei einzelnen Exemplaren immer wieder die Merkmale aktueller Hunderassen im Genom nachweisen lassen und diese je nach mütterlicher Herkunft als Hund oder Wolf deklariert werden.“

       Herr Noltenius, für den Leser dürfte die Erfindung der „Mitteleuropäischen Flachlandpopulation“ schwer zu verstehen sein. Könnten Sie einmal kurz erklären, was damit Ihrer Ansicht nach bezweckt werden soll?

     Friedrich Noltenius: "Wölfe haben sich nach den politischen Veränderungen um 1990, der Wende in Deutschland und der Öffnung der Grenzen aus dem Baltikum und dem Nordosten Polens zuerst bis an Oder und Neiße und ab 2000 in Deutschland ausgebreitet. Das wurde durch neue, sehr restriktive Naturschutzgesetze, auf europäischer Ebene der FFH-Richtlinie unterstützt. Die Ausbreitung eines kleinen Bestandes erfolgt nicht flächig, sondern es werden einzelne, teilweise recht weit voneinander entfernt liegende Territorien besetzt. Das ist ebenso belegt wie die Fähigkeit von jungen Wanderwölfen, in kurzer Zeit sehr große Entfernungen zurückzulegen. (Quellen: Zur Ausbreitung in Polen Nowak und Myslajek 2016, Zur Abwanderung   Andersen, Harms et al. 2015). In der Euphorie der ersten Reproduktion von Wölfen in Deutschland nach fast 200 Jahren wurde recht schnell zuerst der Begriff der Deutsch- Westpolnischen Flachlandpopulation und später der Mitteleuropäischen Flachlandpopulation des Wolfes entwickelt. Weder die wissenschaftlichen Grundlagen des Populationsbegriffes noch bereits vorliegende Kenntnisse zu Genetik und Ausbreitungstendenz osteuropäischer Wölfe wurden dabei berücksichtigt. (Quellen: Genetik Pilot, Jedrzejewski et al. 2006, Czarnomska et al. 2013, Populationsbegriff zuletzt Herzog 2017)
Die in Deutschland immer wieder behauptete genetische Ausdifferenzierung dieses Bestandes hätte längst eines wissenschaftlichen Nachweises bedurft; den gibt es nicht, eher das Gegenteil ist der Fall.
So ist die Mitteleuropäische Flachlandpopulation des Wolfes heute ein politischer Begriff ohne wissenschaftliche Grundlage. Er dient einschlägigen Verbänden und ihnen folgenden Politikern dazu, die Schwelle zur Erreichung des günstigen Erhaltungszustandes dieser Art in Europa künstlich hochzutreiben. Dieser wäre jedoch im Zusammenhang der nordosteuropäischen Wolfspopulation zu sehen, die inzwischen ein geschlossenes Verbreitungsgebiet von Russland bis an den Rhein aufweist.
Der gleiche Missbrauch des Populationsbegriffes findet aus meiner Sicht zwischen der abruzzo-alpinen Wolfspopulation und den Beständen in Frankreich statt.
Die Abgrenzung von Wolfspopulationen an politischen oder biogeografischen Grenzen halte ich für widersinnig und unwissenschaftlich. Der Wolf entwickelt sich in Europa zunehmend zum Habitatgeneralisten und Kulturfolger. Er kennt diese Grenzen nicht."

In Gehegen gehaltene Wolfshybriden wurden in Deutschland schon vor 50 Jahren wissenschaftlich erforscht. Foto: Middelhaufe

Was halten Sie von dem italienischen Ansatz, Hybriden einzufangen, zu sterilisieren und dann entweder mit GPS versehen wieder freizulassen oder in sog. Faunagebiete umzusiedeln? Bei der scheinbar geringen Anzahl von Wolf-Hund-Mischlingen in Deutschland müsste das doch realisierbar sein?

     Friedrich Noltenius: "Es ist ein Ausdruck der Bambiisierung der Gesellschaft. Wir dürfen keinem Tier ein Haar krümmen und die Auswüchse machen aus dieser Form des Tierschutzes Tierquälerei. Wölfe oder Wolfshybriden, die in freier Natur aufgewachsen und im Rudel als Wölfe sozialisiert wurden, sind nicht gehegetauglich. Der Versuch 2003 in Deutschland, die eingefangenen Welpen im Gehege zu halten, endete mit deren traurigem Verenden in Gefangenschaft. Die Fangversuche der Hybriden in Thüringen wurden durch militante Tierschützer sabotiert. Mindestens ein Exemplar in geschlechtsreifem Alter ist dort noch unterwegs.
Wir Menschen haben in der Natur genug Schaden angerichtet. Die Natur ist für die Wildtiere da. Unsere Haustiere bedürfen unserer Pflege und Obhut. Weder streunende Hunde noch deren Mischlinge mit Wölfen haben, sterilisiert oder nicht, etwas in freier Natur verloren. Sie dienen weder Ökologie noch Artenvielfalt, vielmehr stellen sie eine zusätzliche Bedrohung für gefährdete Arten und die Weidewirtschaft dar. Die extensive Weidewirtschaft ist in Deutschland ein Kernelement des Landschaftsschutzes im Offenland. Es gibt eine klare Forderung

des Europarates zur Umsetzung der Berner Konvention, dass Hybriden umgehend unter staatlicher Kontrolle der Natur zu entnehmen sind. Wenn jemand diese Exemplare aus seiner Tierliebe heraus in einem Gehege quälen möchte, so mag er das unter Nachweis der Befähigung und staatlicher Kontrolle tun."

Die heute in der Schweiz ansässigen Wölfe stammen mehrheitlich aus Italien und sind über den nördlichen Apennin zu den Eidgenossen ausgewandert. Dort befürchtet man wegen der hohen Hybridisierungsrate im Süden zumindest laut VWL „Schwärme italienischer Wolfshybriden“. Da der eine oder andere Isegrim es ja auch schon aus bella italia nach Süddeutschland geschafft hat, rüsten sich die Bayern nun ebenfalls für die Invasion der Mischlinge? Oder - sollten sie es tun?

     Friedrich Noltenius: "Mit einer Invasion rechne ich eher nicht, auch wenn es bereits ein „Italiener“ geschafft hat, sich mit einer ostdeutschen Wölfin im bayrischen Wald fortzupflanzen. Wölfe neigen eher dazu, sich in Lebensräumen anzusiedeln, die dem des Herkunftsrudels entsprechen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Aus beiden Richtungen, Italien/Schweiz wie Ostdeutschland läuft die Ausbreitung nach Bayern und Baden-Württemberg eher schleppend, was sich vordergründig durch die sehr unterschiedlichen Landschaftsformen und durch die starke Zerschneidung der Landschaft erklären lässt. Die beiden ersten Wanderwölfe aus dem Schweizer Calanda-Rudel endeten auf süddeutschen Autobahnen. In jedem Fall ist die Entwicklung sehr genau zu beobachten und in Phänotyp und Verhalten auffällige Tiere sollten nicht geduldet werden. Hier Kompromisse zu dulden hieße den Artenschutz in Bezug auf Canis lupus in Frage zu stellen. Dem Muffelwild wird angesichts anthropogener Herkunft auf Sardinien und Korsika das Lebensrecht bei uns abgesprochen. Unter diesem Gesichtspunkt ist ein flexibler Umgang mit Wolfshybriden in der Natur nicht tolerabel."

Steht der Schweiz tatsächlich die Invasion von Wolfshybriden
bevor?
Foto: Middelhaufe

Im öffentlichen Bewusstsein hält sich die Vorstellung, Hybriden seien sehr viel gefährlicher als reine Wölfe. Und das, obwohl es, wie Wolfsexperte Theo Grüntjens unterstreicht, bis heute keine anerkannte Studie gibt, die diese Hypothese bestätigen könnte.
   Aber kehren wir noch einmal kurz zur schon zitierten Pressemitteilung des Comando Unità Tutela Forestale Ambientale ed Agroalimentare Carabinieri (Sondereinheit der Carabinieri) zurück, die folgendes feststellt (hier nur auszugsweise):
 
„In ganz Italien 229 Beschlagnahmungen von Wolf-Hund-Mischlingen durchgeführt. (...)
     Diese Aktion stellt eine wichtige Präventions- und Schutzmaßnahme zu Gunsten der Besitzer dar, die ahnungslos für einen hohen Preis Hunde, die keiner Rasse angehören, kaufen und das potenzielle Risiko der Aggressivität ihrer Begleithunde unterschätzen könnten, das das Ergebnis dieser gefährlichen Kreuzungen ist. (...)

     Dieses Verhalten (Anm.: die Kreuzungen) erlaubte, schönere und dem Wolf ähnlichere Hunde zu erzielen, die deshalb in der Ausstellungsszene der Hundezüchter sehr viel geschätzter waren und ebenso bei den (Rasse-)Fans, die für sehr hohe Beträge Tiere bekamen, die die größte Ähnlichkeit mit Wölfen und das ausgeprägteste „wölfische“ Verhalten zeigten.
     Der Betrug war durch falsche Angaben in den offiziellen Bescheinigungen der ENCI (Anm.: Verband für das italienische Hundewesen) möglich und durch den Betrug an ahnungslosen (Hunde-)Käufern, denen nicht nur die Täuschung widerfuhr, sondern die oft mit Tieren mit potenziell aggressiven Eigenschaften endeten.

    Die Aktivität hat sich in der Vergangenheit auf einen bedeutenden Züchter von Tschechoslowakischen Wolfshunden in Serramazzoni, Modena, konzentriert, von wo aus sich Generationen von Wolf-Hund-Mischlingen in ganz Italien und ins Ausland verbreitet und die gesamte Zucht der Rasse genetisch kontaminiert haben. (...)  
    Hinzu kommt noch der Schaden durch die mögliche genetische Verunreinigung der italienischen Wolfspopulationen durch die zufällige Ausbreitung einiger dieser Mischlinge, die manchmal von den Züchtern, die unfähig waren, die Aggressivität der Tiere zu handhaben, selbst ausgesetzt wurden und sich im Freiland mit Wölfen vermehren können.“

Halten wir fest: von den illegal importierten und erwerbsmäßig benutzten Wölfen erfährt man nichts mehr. Die Zahl der von ihren Züchtern ausgesetzten Wolf-Hund-Mischlinge ist nicht bekannt gemacht worden und wie viele Hundekäufer, die vermutlich noch unbedarfter im Umgang mit der zu großen Aggressivität ihrer Vierbeiner waren als die Züchter, sich dieser Vierbeiner schließlich entledigt haben, darüber wird nicht berichtet.
   Aus derartigen Geschehnissen ergeben sich mindestens zwei Probleme. Das erste besteht in der Unmöglichkeit, die Kreuzungsprodukte aus Wolf und Tschechoslowakischem Wolfshund anhand phänotypischer Merkmale so einfach vom Wolf zu unterscheiden, das zweite liegt im Festigen des Konzepts vom gefährlichen Hybriden.
    
Aber ist es in Wirklichkeit nicht viel wahrscheinlicher, dass die angebliche Aggressivität der Wolf-Hund-Mischlinge mit der unnatürlichen Lebenssituation verbunden ist, die den betreffenden Tieren, deren DNA ja hauptsächlich vom Wolf stammt, aufgezwungen wird?
    Ein Wolf, spätestens wenn er geschlechtsreif ist, interessiert sich nicht mehr für Spaziergänge an der Leine, kindliches Spiel mit Hunden, die Jagd nach dem Bällchen und das Leben als Haus- und Familienhund ganz allgemein. Vielleicht sind es die wenigen Beispiele vom Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf, die scheinbar funktionieren, zumindest den zufriedenen Einträgen in den sozialen Netzwerken nach zu urteilen, die andere Menschen davon überzeugen, dass ein Wolf-Hund-Mischling der ersten Generation im Grunde nur ein normaler Haushund mit dem Aussehen des Wolfs ist. Leider ist dem nicht so.
    Die Welpeneintragungen im Stammbuch der ENCI (ital. Äquivalent zum VDH) sind für den Tschechoslowakischen Wolfshund in der letzten Dekade auf über 1500 im Jahre 2016 und, Skandale hin oder her, auf 1400 für 2018 gestiegen, wobei die letztgenannte Statistik noch nicht endgültig ist. Die Rasse ist deutlich gefragter als der Saarlooswolfshund oder der Lupo Italiano, der aus der Kreuzung eines Deutschen Schäferhundes mit einer Wölfin aus der Region Latium entstand. Der Lupo Italiano wurde, nebenbei bemerkt, für die Berg- und Lawinenrettung gezüchtet und war auch bestens als Polizeihund oder Schäferhund ausbildbar. Allerdings wurde seine Vermarktung von Anfang an verboten; man konnte ihn nicht kaufen, sondern er wurde seinem künftigen Herrn vom betreuenden Rasseklub unter strikten Auflagen „anvertraut“ und eine der Auflagen war der praktische Einsatz des Hundes in einer der genannten Bereiche. Heute ist der Lupo Italiano fast verschwunden, was den Gedanken nahelegt, dass die Faszination der Wolfshunde nicht so sehr in ihren Eigenschaften als Gebrauchshund liegt, sondern einfach in der Befriedigung für ihre Halter, mit einem Vierbeiner herum zu spazieren, der Aufmerksamkeit erregt.

Weiter zu: Wolf versus Haushund. 

Text (c) Mai 2019, zuletzt ergänzt am 8. Juli 2019

Quellen:
https://www.vwl-ost.ch/wolfsmischlinge-oder-hybriden/hybriden-oder-wolfsmischlinge-in-der-schweiz/
https://www.vwl-ost.ch/aktuell-dna-resultate-frankreich-schweiz/
https://www.dbb-wolf.de/Wolfsmanagement/Bundesl%C3%A4nder/umgang-mit-hybriden
https://www.merkur.de/welt/experten-mehr-wolf-hund-mischlinge-zu-erwarten-zr-9963721.html#idAnchComments
http://ec.europa.eu/environment/life/project/Projects/index.cfm?fuseaction=home.showFile&rep=file&fil=IBRIWOLF_folder.pdf
http://www.greenreport.it/news/aree-protette-e-biodiversita/medwolf-provincia-grosseto-ci-21-branchi-registrati-canidi-alta-la-percentuale-ibridi/
https://www.repubblica.it/ambiente/2019/06/03/news/lipu_un_ibrido_a_capo_branco_lupi_litorale_romano_-227869931/
https://www.nzz.ch/panorama/wolf-oder-nicht-wolf-das-ist-hier-die-frage-ld.1370469

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