Leben mit
einem Welsh Springer Spaniel |
Bei den Welsh Springern gibt es keine
Unterscheidung zwischen Ausstellungs- und Arbeitslinien; die jagdlichen
Anlagen müssen deshalb durch entsprechende Aufzucht gefördert
werden (was bei meiner Rhian nicht der Fall war/ist), lassen
sich
aber wohl auch relativ leicht umlenken. Vögel z.B. werden
von ihr zwar sehr gerne angeschlichen und hochgemacht, danach
erlischt
das Interesse jedoch wieder (es sei denn, sie fliegen nicht weg!).
Das Vogeljagen haben wir
mittlerweile auch im Freilauf unter Kontrolle; an den Katzen
arbeiten wir noch - da übernehme ich momentan noch keine
Garantien. Rhian ist sehr bringfreudig, wenn sie auch an
die Passion des Retrievers
nicht herankommt - für sie ist das Suchen (noch) der spannendere
Teil.
Ich habe gelesen, der Welsh Springer komme von allen Spaniels dem Vorsteher am nächsten. Das kann ich nicht beurteilen, aber Rhian steht tatsächlich manchmal vor, oft vor Fliegen... Daneben zeigt sie auch noch eine - wie ich vermute - dem Welshie vorbehaltene Art des "Vorstehens":Aufrecht wie ein Erdmännchen auf den Hinterbeinen! Diese Haltung wird auch bei der Verlorensuche oft eingenommen, um direkte Witterung zu bekommen. Eigentlich ist Rhian ein leichtführiger Hund, weich und hochsensibel, aber nicht mit dem gleichen Will to Please wie meine Flats (oder auch der English Springer). Rhian versucht öfters über Kommandos zu "diskutieren", oder löst Aufgaben nach ihren eigenen Vorstellungen. Wir sind ja ernsthaft erst bei der Grundausbildung, alles weiter Führende machen wir bisher rein spielerisch, und da zeigt sie schon auch Selbständigkeit und eigene Ideen. Sie ist übrigens sehr leicht ablenkbar, was sowohl positive wie negative Seiten hat. Ist sie gut motiviert, ist durchaus Will to Please vorhanden - nur überlebt er das nächste interessante Umweltereignis nicht. Nach einem etwas zögerlichen Start zeigt sie nun eine stetig wachsende Begeisterung für Dummyarbeit in vielen Variationen. |
Welsh
Springer gelten als weniger intelligent als English Springer,
weil es länger
dauert, sie auszubilden. Meiner Meinung nach liegt das aber nicht
an mangelnder Lernfreude und - fähigkeit,
sondern die oben erwähnte Neigung, nichts ohne guten Grund
zu tun - wobei Hund und Mensch nicht immer das gleiche unter "gutem
Grund" verstehen...! Wenn sie motiviert ist, lernt
Rhian sehr schnell und gerne, allerdings sind viele Wiederholungen
der gleichen
Übung eher kontraproduktiv. Darin ist sie typisch Welshie:
sie ist sehr schnell abgelenkt und reagiert auf endlosen Drill
mit
Verweigerung - erst recht, wenn man dann noch zuviel Druck ausübt.
Mit kurzen Lerneinheiten und Abwechslung löst sich der Knoten aber
eigentlich schnell. Bis einKommando wirklic h sitzt, braucht
es
freilich Geduld und Resistenz gegen charmante Ablenkungs manöver.
Ich muss sehr aufpassen, dass ich nicht zu viel Druck mache, wenn Rhian einen Befehl "überhört", weil sie gerade etwas Besseres zu tun hat, denn das kann leicht daneben gehen. Über die Motivationsschiene komme ich da viel besser zum Ziel. Bei Tricks und Agility ähnlichen Hindernissen schließlich ist Rhian mit Begeisterung dabei und lernt sehr schnell, bietet aber bald auch eigene Varianten an. |
Mein Fazit: Leben mit einem Welsh Springer lässt keine Langeweile
aufkommen. Ich bin der Rasse inzwischen hoffnungslos verfallen
und
überlege, ob es nicht nett wäre, irgendwann zwei Welshies
zu haben. Allerdings auch anstrengend, wenn ich an die Aktivitäten
denke, die schon einem Exemplar allein in den Sinn kommen....
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Alle Bilder
zeigen die Welsh Springer Hündin Xella-Lupine vom Einhorn,
genannt Rhian. Weiter zu: Leben mit
einem Welsh Springer Spaniel - Update |
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