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Wenn einheimische Jagdgebrauchshunde ins Ausland gehen...Teil 4 Könnte ihre Popularität im Ausland für eine in ihrer Heimat wenig verbreitete oder nur noch begrenzt eingesetzte Rasse vielleicht auch von Vorteil sein? - Antonio Casamassima: Das wäre sicher von Vorteil, wenn die Rasse dabei ihre "Funktion" im vollen Umfang erfüllen kann. - Christian Herb: Popularität dieser Art ist ein zweischneidiges Schwert. Eine verbreiterte Zuchtbasis ist zunächst ja wünschenswert. Allerdings darf man es nicht übertreiben. Sonst kann man auch „Schrott“ produzieren. Wichtig bleibt dabei immer die Selektion durch geeignete Prüfungsverfahren, die sich am gültigen Arbeitsstandard der F.C.I. orientieren. - Johannes Plenk: Mehr Absatzmarkt, mehr Welpen, gleiches Leistungsprofil, das kann einer Rasse nur nützen. Wenn sie nicht umgezüchtet wird, dann entsteht halt eine neue „Rasse“, der Begriff ist ja biologisch hier inkorrekt, die meisten Rassen sind aber genetisch sehr verarmt, so daß ein erneuter Schwenk in der Selektion meist mit einem genetischen Bottleneck einhergeht, der die Gesundheit endgültig ruiniert, ausser man kreuzt eine andere Rasse mit den gewünschten Eigenschaften ein... |
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- Marco Prandini: Wenn wir hier von der Jagd sprechen, würde ich nein sagen. Die Selektion gewisser Rassen vollzieht sich via der Typologie eines Arbeitsstandards für eben diese Rasse und jede Rasse besitzt einen eigenen, verschieden von dem der anderen. Daraus einen Einheitsbrei zu machen und den Einsatzbereich der Rassen zu vermischen, ist in der Tat ein Fehler und würde zurück zur alten Kultur des "Mischlings für alle Gelegenheiten" führen. - Giuliano Mondadori: Ich meine, ja. - Elisabeth Smat: Wenn Popularität bedeutet, dass die Leistungen dieser Rasse erkannt wird, ist es sicher von Vorteil. - Winfried Kaufer: Ja natürlich. Die meisten Jäger kennen die Eigenschaften der bekanntesten Jagdhunde gut, über die "Exoten" wissen sie entweder nichts, oder wenig und oftmals haben sie Fehlinformationen. Wenn man sie anders führt regt das vielleicht den ein oder anderen an, sich mit einer neuen oder anderen Rasse zu beschäftigen. |
Braque Saint Germain in Deutschland. Foto: Wolfgang Bittermann. |
- Sergio Leonardi: Eine Rasse wird im Ausland beliebt, geschätzt und auch verbreitet, wenn die Notwendigkeit besteht, zwischen diversen Rassen jene mit einer spezifischen Eigenschaft zu wählen, deren Qualitäten man dann wertschätzen und loben kann. Ansonsten: Jede Veränderung macht das mitgebrachte Erbgut zunichte. Wir wissen alle wie die anerkannten Rassen entstanden sind, durch Kreuzungen und Selektion, bis man dann die morfologischen und Arbeitsanlagen definitiv fixiert hat. Jede Variation oder Immission würde zu einer Verfälschung führen. - Sabine Hoffmann: Popularität kann sowohl positiv als auch negativ sein. Entsteht sie aufgrund der rassespezifischen Qualität und Leidenschaft im Sinne der Ursprünglichkeit der Rasse, ist sie durchaus positiv zu sehen. Vielfach entsteht Popularität jedoch aufgrund einfacherer Beweggründe, wie Aussehen oder Seltenheitswert und der Möglichkeit Profit zu erwirtschaften. |
Bracco Italiano in Ungarn. Foto: Gabor Essösy . |
Weiter zu Frage 5: Führen Sie (oder haben Sie je geführt) eine ausländische Rasse und wieso haben Sie diese ursprünglich gewählt? Wie haben Sie die Rasse geführt? Sind/waren Sie mit der Rasse zufrieden?
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