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Züchterinterview


Westfälische Dachsbracke




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Ulrich Wagener - Westfälische Dachsbracke "vom Kaufunger Wald"
Interview von Sabine Middelhaufe

Ulrich Wagener arbeitet seit fast vier Jahrzehnten im Forstdienst, ist seit 36 Jahren Jäger und ebenso lange Hundeführer. Seine Begeisterung für die Arbeit der Bracken entdeckte er Anfang der 90er und züchtet nun schon seit 18 Jahren in seinem Zwinger "vom Kaufunger Wald" Deutsche Bracken sowie seit einigen Jahren auch die Westfälische Dachsbracke. 2009 wurde er zum Hauptzuchtwart im Deutschen Bracken Club (DBC) gewählt.

Seit wann interessieren Sie sich für die Westfälische Dachsbracke, und warum haben Sie gerade diese Laufhundrasse gewählt?

Ich führe seit 1992 Deutsche Bracken und seit 2008 Westfälische Dachsbracken. Sie entsprechen bei den Arbeiten auf großräumigen Bewegungsjagden voll meinen Erwartungen: Fährtenlautes, selbstständiges Jagen und zuverlässiges Zurückkommen zum Führer.

Würden Sie uns erläutern, wegen welcher Eigenschaften, die die Rasse besitzt (oder besitzen sollte), ein potenzieller Führer sie anderen Bracken gegenüber bevorzugen könnte?

Siehe oben. Ihr Wesen macht sie darüber hinaus zu äußerst angenehmen Hausgenossen.



Haidjäger´s Nathan
(gen. Borka). Foto: Rüdiger Blome.
Titelbild: 12 Wochen alter O-Wurf vom Kaufunger Wald. Foto: Sylvia Dreeskornfeld.

Gibt es Ihrer Ansicht nach bei der Rasse eine Anlage, die bei ihren Führern heute nicht mehr die angemessene Beachtung findet?

Nein.

Welche Anlagen muss ein „guter“ Rassevertreter unbedingt besitzen, um als solcher bezeichnet werden zu können?

Fährtenlaut, Fährtenwille, kontrollierte Wildschärfe.

Wie schätzen Sie die aktuelle Situation der Rasse ein, und wenn es in Ihrer Macht läge, gibt es etwas in der heutigen Zucht der Rasse das Sie ändern würden?

Die Zuchtbasis ist klein – der Deutsche Bracken Club hat deshalb eine Arbeitsgruppe gebildet, die verschiedene Maßnahmen in Angriff nimmt, um diese in geeigneter Weise zu vergrößern.

Otti vom Kaufunger Wald (gen. Lotti). Foto: Sylvia Dreeskornfeld.

Sind die Rasse und ihre Eigenschaften Ihrer Meinung nach bei den potenziellen Führern gut genug bekannt oder braucht es mehr Aufklärung?

Grundsätzlich ist es immer gut, wenn die Rasse und die Eigenschaften der Hunde bekannter werden. Allerdings ist die Westfälische Dachsbracke kein Hund „für jeden Jäger“. Neben den Eigenschaften der Rasse sollten auch die Anforderungen an die Führer bekannter gemacht werden.

Halten Sie persönlich es für notwendig, an Vereinstreffen, Prüfungen, Ausstellungen teilzunehmen?

Unbedingt.

Abby vom Schmalen Berg und lks. Otti vom Kaufunger Wald. Foto: Sylvia Dreeskornfeld.

Für welche Form der Jagd und für welches Wild ist die Rasse besonders geeignet?

Sowohl große als auch kleinere Stöberjagden auf grundsätzlich alles Schalenwild (Schwerpunkt Rehwild).

Und schliesslich als letzte Frage: welche Ratschläge würden Sie jemandem geben, der sich entschieden hat, erstmals mit dieser Rasse jagen zu gehen?

Ich halte es bei Erstlingsführern für sehr wichtig, sich an erfahrenen Brackenjägern zu orientieren. Sowohl im Wesen als auch im jagdlichen Einsatz liegen wesentliche Unterschiede zwischen unseren Bracken und den weit verbreiteten Vorstehhunden. Orientiert sich der unerfahrene Brackenführer an der Einarbeitung für Vorstehhunde (z.B. durch entsprechende Vorbereitungskurse), wird die Bracke oft für ihr eigentliches Arbeitsfeld (selbstständiges Jagen etc.) unbrauchbar gemacht.

Ulrich Wagener mit seinen Bracken.

Text (c) 2011

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