Erfahrungen mit der Westfälischen Dachsbracke Die ursprüngliche Aufgabe der Westfälischen Dachsbracke war die Laute Jagd auf Niederwild, die in Deutschland aufgrund der Einschränkungen durch das Jagdgesetz und der immer kleiner werdenden Revier nur noch geringe Bedeutung hat. |
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Bei der Stöberjagd beispielsweise schnallt der Führer seine Dachsbracke vom Stand, und der Hund beginnt zügig und selbstständig zu suchen. Gut eingearbeitete, jagderfahrene Dachsbracken finden dank ihrer hervorragenden Nase oft auch dort noch Wild, wo Vertreter nicht spezialisierter Rassen versagen.
Hat die Dachsbracke eine frische, d.h. höchstens 10 Minuten alte Fährte gefunden, gibt sie erstmals Laut. Übrigens gilt, dass sie ausschliesslich die frische Fährte stimmlich signalisiert, wodurch sie sich von vielen ausländischen Bracken, die schon auf der Nachtfährte Laut geben, deutlich unterscheidet. Führer, die hinreichend mit ihrem Hund arbeiten, erkennen natürlich an seinem Laut sowohl die gejagte Wildart als auch die Distanz zum betreffenden Stück. Eine wichtige Qualität der Westfälischen Dachsbracke besteht darin, dass sie der einmal angejagten Fährte beharrlich und entschlossen folgt, statt etwa von einer "schwierigen" Fährte auf die "leichtere" überzuwechseln. Die Hartnäckigkeit und Ausdauer, und natürlich die ausgezeichnete Nase dieses deutschen Niederlaufhundes zeigt sich aber vor allem in wildarmen Gebieten, wo sich manch anderer Hund bald entmutigen liesse. |
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Auf der gewählten Fährte folgt die Dachsbracke dem Stück ruhig, langsam und mit deutlicher Stimme, was für die Schützen den beachtlichen Vorteil hat, dass das Wild ebenfalls recht geruhsam ankommt, sicher angesprochen und zur Strecke gebracht werden kann.
"Bei den großräumigen Stöberjagden," erläutert Brackenführer Ulrich Wagener, "sollte die WDBr in einem Radius von 500 bis 1000 m arbeiten, wenn sie Wild gefunden hat, dieses anhaltend jagen und anschliessend selbstständig zum Führer zurückkehren, um von seinem Stand dann die Arbeit wieder aufzunehmen. Bei kleineren Jagden ist der Radius entsprechend geringer. Ideal ist es, wenn der Hund während des Treibens ca. alle 30 Minuten mal beim Führer vorbei schaut." Wie lange die Dachsbracke ein Stück jagt, hängt u.a. von ihrer Einarbeitung, Prägung und der im praktischen Jagdbetrieb gesammelten Erfahrungen ab. "Vor Hunden, die man überwiegend auf den großen Bewegungsjagden einsetzt, werden Stücke auch nach längerer Fährtenarbeit geschossen, und so kommen sie zum Erfolg. Hunde, die hingegen hauptsächlich bei kleineren, räumlich begrenzten Jagden zum Einsatz kommen, merken meist sehr schnell, dass sie weitab vom Führer nie Erfolg haben und werden dann durchaus kürzer jagen." Die Westfälische Dachsbracke zeichnet sich, so sagen die Experten, durch sehr stark ausgeprägten Finderwillen, grosse Fährtensicherheit, gut dosierte Wildschärfe und enormen Durchhaltewillen aus. Einmal zur Arbeit geschickt, trifft sie ihre Entscheidungen freilich allein. Verliert sie etwa die Fährte, wird sie durch Bogenschlagen, ein angeborenes Verhalten, versuchen, diese wiederzufinden. Gelingt das nicht, sollte sie möglichst zügig zum Führer zurückkommen und von seinem Stand aus eine neue Suche beginnen. |
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Signalisiert die Dachsbracke durch anhaltenden Standlaut, dass sie irgendwo krankes Wild gestellt hat oder dass sich wehrhaftes Wild, also in der Regel Sauen, nicht in Bewegung bringen lässt, geht der am nächsten befindliche Hundeführer den Stand des Hundes laut rufend an und unterstützt ihn dort zweckmäßig. |
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