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Erfahrungen mit dem


Posavatz

 

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Erfahrungen mit dem Posavatz (Save-Bracke)
Von
Primo Revere

Gezüchtet in verschiedenen Regionen des ehemaligen Jugoslawien wie Serbien, Bosnien, Slovenien, Kroatien etc., also in Zonen, die bedauerlicherweise in den vergangenen Jahren immer wieder ernste Konflikte erdulden mussten, die zu tiefgreifenden Veränderungen in der Wirtschaft und der Gesellschaft geführt haben, kann man gegenwärtig zumindest ganz grob sagen, dass der Posavatz in zwei Kategorien fällt, nämlich jene Rassevertreter, die von Bauern gezüchtet werden, die meistens auch Hirten sind, und in solche, die von Jägern gezüchtet werden.
Der wesentliche Unterschied liegt in der Tatsache, dass die Hirten ihre Bracken üblicherweise gemeinsam mit dem Vieh zu den Weiden bringen, sie dort frei lassen und nur darauf achten, dass die Hunde am Ende des Tages wieder zurück kommen. Der dergestalt erzogene Hund wird nur wenig Bindung zum Jäger entwickeln und ausserdem einen Fehler haben, der nur schwer zu korrigieren ist: er kehrt nach der Verfolgung eines Wildes nicht zum Führer zurück, sondern nimmt, wenn er ein Stück verliert, eine neue Fährte auf.

Auch die von Jägern gezüchteten Posavatz lassen sich grob in zwei Gruppen einteilen: die eine, und sie bildet die Mehrheit, da der Jäger vor allem Strecke machen will, besteht aus äusserst hurtigen Hunden, die dazu neigen, die Suche an den Futterstellen zu vernachlässigen und, nach schneller Annäherung oder auch ganz ohne, das Wild heben. Die zweite Gruppe wird von methodischen Hunden repräsentiert, die sich bei der Suche der Nachtfährte über ihr Wild "klar" werden, sich mit schöner Stimme, Konstanz und Entschlossenheit auf intelligente, korrekte Weise annähern, bei Fährtenverlust darauf bestehen, den Geruchsfaden wiederzufinden, mit Gewissheit heben und die spurlaute Verfolgung beginnen, oft für Stunden und unbeeindruckt von den Wetterbedingungen.
In Italien nimmt die Zahl der Posavatz deutlich zu, doch verwendet die große Mehrheit unserer Jäger diesen wunderbaren Laufhund für die Schwarzwildjagd, was noch dadurch begünstigt wird, dass die slawische Bracke gleichzeitig ein kraftvoller aber achtsamer Hund ist, wenn sie vorm Wild Standlaut gibt. So sind die bekanntesten und wichtigsten Rassevertreter solche, die für die Saujagd ausgebildet wurden.
Und doch, wenn aus angemessener Zucht, zeigt sich der Posavatz ohne weiteres fähig, mit guter Methode jegliches Wild zu jagen, das mit Bracken gejagt werden darf. In der Tat handelt es sich ja um einen Hund mit schöner Stimme, der normalerweise einen starken Jagdtrieb besitzt, ausserdem gut als Paar oder in der Meute arbeitet, aber ebenso erfolgreich alleine sucht, hebt und bis zum Ende verfolgt, was ihn zu einem empfehlenswerten Helfer des Jägers macht.
Weitere wichtige Eigenschaften, die für ihn typisch sind: sein unvergleichlich gutes Orientierungsvermögen, das ihm erlaubt, nach stundenlanger Jagd wieder dorthin zurück zu kehren, wo er ursprünglich geschnallt wurde; ein überragendes Gespür für das Wild, auf Grund dessen die Hunde, die keine Nachtfährte und Annäherung machen, wie zufällig in den Wald tauchen und doch nach 10 Minuten das Wild heben; und schliesslich eine ausgeprägte Jagdlust, sei es für Hase, Sau oder Reh, und die spurlaute Verfolgung, bei der sich die Hunde nicht schonen.
All diese Qualitäten, zusammen mit der Tatsache, dass sich diese Rasse eine Reinheit bewahrt hat, die im italienischen Jagdwesen ungewöhnlich ist, machen aus dem Posavatz einen "ernsten" und instinktiven Hund, eine überdurchschnittlich zuverlässige Bracke, die ihre Talente bei der Jagd gut zu demonstrieren weiss und deshalb, wenn man sie einmal kennt, von den italienischen Jägern immer mehr gefragt ist.

Fotos (c) Sabine Middelhaufe

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