Jagdhund ohne Jagdschein? •• Jagdhunderassen •• Laufhunde/Meutehunde/Bracken •• Jagd und Jäger •• Erziehung & Ausbildung
Die AutorInnen Fotogallerie Bücher & DVD Links Kontakt Copyright/Haftungsausschluss

Erziehung & Ausbildung

 

Zweithund Bracco Italiano (1)


Erziehung & Ausbildung

> Wissenswertes
> Erfahrungen mit dem...
> Züchterinterviews
> Portraits

home

Zweithund Bracco Italiano (1)
Von Regina Brand

Nach vielen Jahren Setter-Haltung, - (sinnvoller) Beschäftigung und dem auch schon wieder länger zurückliegenden Tod meines letzten Irish Setter Rüden Axel war ich der Meinung, es sollte wieder ein zweiter Hund unsere kleine Familie, bestehend aus Gordon Setter Rodin und mir, bereichern. Es müsse wieder ein bisschen lebhafte Unruhe in die schon so beschauliche Zweisamkeit mit dem ehemaligen Turbulenzler Rodin kommen.
Wobei ich immer wieder, immer noch den Verdacht hatte, dass Rodin, der Wüsten-Thronprinz, durchaus auch ohne vierbeinigen Kumpel seine Tage genießt und dabei nichts vermißt. Andererseits beobachtete ich des öfteren, dass er mit Welpen und auch Junghunden sehr gut konnte/kann und durchaus die Spielereien liebte, einen Kumpel auch mochte, und „Urlaubshunden“ sogar nachtrauerte, wenn sie denn wieder verschwanden. Und so entschied ich mich, auch aus noch einigen anderen Gründen, dafür, bei der Wahl des Zweithundes einmal gänzlich Rasse- und Farben-fremd zu gehen und einen stillen, heimlichen, aber schon länger gehegten Traum real werden zu lassen. Ein kleiner Bracco Italiano Rüde sollte zu uns kommen, ein italienischer Faltenzwerg.


Rodin, Warten auf den "Nackthund"...
Zum ersten Mal war ich einer Vertreterin dieser Rasse hier in Wien schon vor etlichen Jahren begegnet und sie hatte mich enorm fasziniert. Diese Ruhe, Ausgeglichenheit, die ich zwar auch in meinen Settern fand, aber dazu noch dieser nachdenkliche, sinnende Gesichtsausdruck, die – wie mir schien – unendlich langen Behänge, und ganz einfach dieses Wesen, diese Persönlichkeit, die die Hündin ausstrahlte, überdeckten alles andere, was mir nicht ganz so gut gefiel.
Damals dachte ich … „irgendwann“ … und wenn mir jemand bis vor nicht allzulanger Zeit gesagt hätte, dass ich als großer Fan von viel Fell einmal zu einem „Nackthund“, einem Kurzhaarigen greifen würde, hätte ich ihn wohl gefragt, ob er wohl noch ganz gesund sei?!
Durch Sabine waren wir auch mit den Wienern Gabi, Thomas und ihrer Bracco Hündin Gioia zusammen getroffen, und eine wunderschöne, innige und sehr wertvolle Freundschaft, nicht nur zwischen uns Menschen, sondern auch zwischen Rodin und der bildschönen Gioia, war entstanden.

Bracco Hündin in Tschechien.
Aber „erstens kommt es anders, zweitens als man denkt" hat schon seine Gültigkeit und Berechtigung. Nachdem ich mehrmals einen mir bekannten Gordon Setter Züchter in Tschechien und sein neues Bracco Zuchtpärchen besuchen und viele Fotos machen durfte, die Hunde auch in Action beobachten und sie näher betrachten konnte, fiel mir die Entscheidung für diese Rasse eigentlich sehr leicht. Zumal ich auch hörte, dass sie im Wesen dem Gordon sehr ähnlich wären.
Ich bestellte also bei diesem Züchter, Jan Korcian, einen Braunschimmel Welpen, unkupiert…und bemerkte im Laufe meiner Besuche, dass Jan so gar keine Freude hatte - mit dem Nichtkupieren. Nachdem er mich auch noch, aber wohl eher unbeabsichtigt, „versetzt“ hatte, fiel meine Wahl auf einen sehr bekannten italienischen Züchter, dessen Hunden in den Pedigrees vieler anderer Bracchi in Italien und im Ausland auftauchen.
Am 2. Mai 2011 zog dann endlich ein "schimmeliger", - und wie mir schien – unendlich faltiger und noch winzigerer Bracco Rüde im Hause Brand ein, „aufgelesen“ in Morciano di Romagna, im Kennel Dei Sanchi. Der von uns schon lange vor seinem „Wahrwerden“ titulierte Primo Faltenzwerg Dei Sanchi verdiente seinen Namen zurecht!

Aiace dei Sanchi, für seine Freunde Primo Faltenzwerg, mit dem neuen Frauchen.
Der Ankunft vorausgegangen war eine radikale Möbelumstellung, eine nahezu schon generalstabsmäßige Umräumerei zur Sicherheit des Welpens (und meiner wenigen wirklich wertvollen Habe), der Ankauf einer großen Box – die nun nach dem Willen Primos als Spielzeug-Depot dient, denn der Schimmel-Zwerg hat beschlossen, dass auch Rodins Box seine ist, ganz egal, ob da gerade ein schwarzer haariger Riese drinnen ruht oder nicht.
Ebenso viele, viele, vor allem nächtens gewälzte Gedanken, ob dieses Zwergerl auch so „leicht“ zu erziehen sei, was wohl passieren würde, wenn er sich nicht Rodin anschließen, sondern gleich mal eher sehr selbstständig seine eigenen Wege gehen wollte. Wie ich am besten reagieren würde, was ich alles noch zu erledigen, beachten hätte ….
Tagsüber wurden die letzten Vorbereitungen in verschärftem Training, dem Beseitigen diverser „Baustellen“ in Rodins möglichst makellosem Gehorsam und Berechenbarkeit getroffen, damit ich wenigstens bei ihm mit keinen unliebsamen Überraschungen rechnen müsste.
Rodin war „really not amused“ und quittierte meine naive Meinung, er würde nicht nur fremde Welpen lieben, erst einmal mit Ignoranz, gezielter Nichtbeachtung, Rücksichtslosigkeit und ziemlicher Rüpelhaftigkeit gegenüber Primo.
Ich konnte in den ersten Tagen nur zu deutlich im Gesichtsausdruck des Großen Schwarzen lesen, dass er sich immens wünschte, ich würde ganz simpel mit den Fingern schnippen, und dieses kleine, aus seiner Sicht fehlfarbene, freche, „stinkende“, schnappige Ding würde wieder verschwinaden – einfach so!

Auweia, der Grosse will mich nicht...?!
Aber so ganz hatte ich mich dann doch nicht in meinem amerikanischen Schotten getäuscht. Er war zwar beleidigt, aber trotzdem sehr geduldig, ließ vieles über sich ergehen, akzeptierte, dass unsere Runden sich plötzlich drastisch verkürzten, auch wenn er absolut nicht verstehen konnte, wieso.
Dass ich plötzlich in seinen Augen gänzlich unsinnige Dinge tat, dass ich ihn auf einmal des öfteren entsetzt vom Sofa und Bett jagte, wenn er es sich gerade wie üblich sehr schwungvoll darauf gemütlich machen wollte - und dabei möglicherweise, oder eher sehr wahrscheinlich, dieses kleine, in seinen Augen so unnütze Ding unter seinen 40 kg Lebendgewicht begraben hätte.
Er zeigte den unglaublichen Langmut, Primo erst nach zwei Wochen zum ersten Mal strafend die ohnehin schon so langen Öhrchen noch länger zu ziehen und das braune, schimmelbestrumpfte Schnappi energisch in seine Schranken zu weisen. Und der kleine Schokobomber reagierte mit einer erstaunlichen und für mich faszinierenden Vernunft und Vorsicht, zog sich zurück, hielt etwas mehr Abstand und akzeptierte.
Am Tag darauf unterzog ich den für meine Begriffe winzigen italienischen Wicht seinem ersten Test, der für mich bei Welpen immer sehr aufschlußreich dafür ist, wie sie „gestrickt“ sind. Testpunkt eins: Wie sehr folgt der Zwerg auch im Freilauf mir und dem großen, erwachsenen, neuen Kumpel, Lehrmeister, „Bruder“, hoffentlich auch Beschützer, nach?


Dem grossen Schwarzen auf den Fersen.

Primo bestand den Test mit Bravour, aber eigentlich hatte er ihn schon, noch auf dem Gelände der Zuchtanlage von Francesco Sanchi, bestanden, als er mir sofort entgegenlief, sich zwischen meine Beine setzte und mir auf kleine Rufe auch immer wieder nachlief.
Er trappelte also begeistert hinter Rodin und mir her, und wenn er sich hinsetzte, oder einen ungeplanten Purzelbaum hinlegte, und ich ihn sanft und leise lockte, kam er sofort zu mir. Und begann auch prompt auf die leisen „Hereinkommen-Rufe“ mit der Staghorn-Pfeife zu reagieren.
Drei Tage nach Primos Einzug und meiner ersten Einsicht, dass er definitiv kein Setter war, weil er sich definitiv nicht wie meine bisherigen Setter Welpen benahm, sondern ziemlich anders agiert, trat der Kleine zum ersten Mal eine kurze Reise an. Wir fuhren mit U-Bahn und Bim (Straßenbahn) zum Tierarzt in den 16. Bezirk. Einfach, um einmal zu testen, wie dieses kleine Faltenzwergerl sich – wenn auch auf meinem Arm oder Schoß, - in den Öffis verhalten würde, und vor allem, um ihn der TA-Crew als neuen Kunden vorzustellen.


Angst haben? Nö, ich doch nicht!

Primo dackelte brav wie immer hinter Rodin oder mir her bis zur U-Bahn-Station und verfiel kurz nach dem Einsteigen in ruhigen Tiefschlaf. Nach der ersten Etappe war wieder etwas Fußmarsch angesagt bis zur Straßenbahnstation, … er löste sich brav in der Wiese, lief wieder Rodin nach, oder neben mir, schnupperte, ließ sich von dem tosenden Verkehr und vielen ungewohnten Dingen wie Radfahrern, Joggern, die an uns vorbeisausten, überhaupt nicht irritieren oder ängstigen, und verfiel, sobald wir in der Bim saßen, auf meinem Schoß wieder in tiefen Schlaf.
Am Ende unserer Fahrt noch mal ein kleiner Fußmarsch, und dann wurde es lustig und interessant für ihn. Beim TA mussten wir nämlich ein bisschen warten, und Primo lernte dort eine gschnappige 5 Monate junge Havaneser Hündin und einen unendlich neugierigen und aufdringlichen 14 wöchigen Mops-Welpen kennen. Aus der Distanz! Denn er saß sicher und entspannt auf seinen Schimmelkeulchen und beobachtet gelassen das aufgeregte Verhalten der beiden Anderen, während Rodin versuchte, im Anschleich-Modus an die Katzen-Patienten in den Boxen heranzukommen.
Ich konnte sein Verhalten anderen Hunden gegenüber gut beobachten: Distanz, klitzekleine Neugier, Gelassenheit und wieder Distanz.
Auf die Waage im Sprechzimmer stellen, seine kleinen 6,50 kg ablesen… alles kein Problem.
Wenn ich mich an Axel, meinen letzten Irish Setter Rüden zurück erinnere, da ergibt sich ein gänzlich anderes Bild! Auf dem Untersuchungstisch wurde Primo von der begeisterten Tierärztin gedreht, gewendet, untersucht, gründlichst durchgecheckt, und verfiel wieder in Tiefschlaf. Ist der Bracco tatsächlich eine Schlafmütze???


Schlafmütze, ich??
Nach einigen Tagen „Ankommen“ und Eingewöhnung zeigt der kleine Italiener schon langsam sein wahres Gesicht. Er lernte sanft, aber sehr schnell im Bereich seiner entwicklungsbedingten Möglichkeiten, dass Häufchen in der Wohnung und im Haus tabu sind, dass sich auch draussen auf dem Gehsteig nicht gelöst wird, sondern dass man dabei zielstrebig entweder runter vom Gehsteig zwischen die parkenden Autos hüpft, oder noch besser den ersten erreichbaren Grünstreifen anpeilt. Er lernte auch, dass man neben Rodin am Straßenrand stehen bleiben muss, noch besser, sich hinsetzt. Und Frauchen lernte sehr schnell, dass man eventuelle Schnapp-Anfälle des kleinen braunschimmeligen Krokodils am besten mit einem Mini-Welpen-Dummy kanalisieren könnte und mit den ersten hoffnungsvollen Kommandos „halten“ und „tragen“. Seitdem wird die Welpenleine von einem Bringsel begleitet.
Für mich ist Primos Wille zum Tragen, und wie sich bei kleinen Spielchen zuhause, aber auch auf den Wiesen der umliegenden großen Grünanlagen zeigt, sein Talent zum Zurückbringen, einfach phänomenal, weil Rodin so ganz und gar apportier-unwillig ist, zwar eine Menge Beute- und Spieltrieb hat, aber ich offensichtlich ziemlich viele Fehler gemacht habe, als es bei ihm ums Apportierenlernen ging. Kurioserweise zeigt der Große Schwarze jetzt, seit Primos Ankunft und sanfter Lehrzeit, sehr viel Interesse, Spaß und Freude am Mittun. Das war auch eine meiner größten Hoffnungen im Hintergrund meines Herzens.

Primo und Kumpel Rodin.
Welpen müssen viel lernen, das fällt mir jetzt wieder enorm stark auf. Ich versuche sehr intensiv, bei Primo dieses Lernen mit viel Ruhe, Spaß, Spiel, - und für mich Geduld – durchzuziehen.
Menschen mag Primo, er ist neugierig, aber so wie bei fremden Hunden noch recht auf Distanz. Er mag es nicht, von Fremden angefaßt zu werden, entzieht sich, ignoriert den Aufdringlichen. Hat aber auch einen Helfer und Beschützer darin, denn Rodin, der schwarze Riese mit seinem zwar sehr schönen Gesicht und üppigen, weichen fließenden Fell, aber doch 40 kg Körpermasse, schiebt sich immer unerwartet, freundlich, sanft, dezent, aber splittend dazwischen, oder der Kleine verzieht sich unter des Großen Bauch oder zwischen meine Beine.
Doch da muss er durch, er muss – auch wenn ich mit den Hunden gern allein und bevorzugt ungestört unterwegs bin, fotografierend, - dass er mit anderen Artgenossen gut und friedlich auskommt.
Bei unseren Wanderungen muss ich einstweilen noch auf die Länge und möglichen Gefahren für das braunschimmelige Stöpselchen achten, trotzdem passieren manchmal ungeahnte Vorfälle, die mir das Herz in die Hose fallen lassen. Primo scheint nämlich ebenso ein Kandidat für Leichtsinn-Aktionen zu sein wie sein großer Kumpel.

Zu allen Abenteuern bereit!
Wir waren zum Beispiel vor einigen Tagen am Hubertusdamm unterwegs, auf der Uferstraße, ich hatte die Hoffnung, dass an einem Wochentag möglichst wenig Radfahrer, Inliner und sonstige „Gefahren-Quellen“ für Primo unterwegs wären. Mit Adleraugen beobachtete ich den freilaufenden Faltenzwerg, der da mutig am Rand der „Klippen“ zur Neuen Donau hinter Rodin herlief. Rodin immer wieder mal bremsend, suchend, und schlußendllich vorstehend, während ich in der Nähe im schützenden Wasser die Enteneltern empört quaken hörte. Um diese Jahreszeit liegen in den dicht bewachsenen Uferböschungen wohl so einige Entengelege. Rodin weiß, dass er maximal in die Nähe kommen, aber weder die Enten noch die Gelege stören darf – und hält sich auch daran. Solange er nur vorsteht, mir anzeigt und dann befriedigt weiter zieht, hab ich keine Probleme damit.
Der Kleine, noch ahnungslos, was sich da in den wuchernden Büschen befand, stand ebenfalls vor, „sekundierte“ buchstäblich, zog hinter Rodin wieder weiter und suchte ebenfalls sehr angeregt, während meine vorrangigste Sorge darin bestand, dass er möglichst keinen ungeplanten Purzelbaum über die großen Ufersteine ins Wasser schlüge. Denn dann wäre er auch schwer zu „retten“ gewesen, da die Böschungen ziemlich steil sind.

Wasserratte??
Im Laufe unserer Wanderung trafen wir auf eine bildhübsche kleine Border Collie Hündin, die sehr angeregt aus dem Wasser ihr Dummy apportierte.
Da es in Wien/Österreich kaum Bracchi gibt, und kleine Faltenzwerge mit recht langen Schlappohren und vielen Sorgenfalten im Gesichtchen ein recht ungewohntes Bild und schlichtweg atemberaubend sind, kam ich bald mit der Besitzerin der BC ins Gespräch. Immer mit einem scharfen Auge auf Primo, der recht angeregt und begeistert mit der Hütehündin schäkerte. Bis er auf die ungewöhnliche Idee kam, auf den neben uns liegenden Holzsteg zum Schwimmponton, rund 7 m vom Ufer entfernt im Wasser liegend, hinauf zu stapfen und darüber zu laufen.
Mir stockte der Atem, ich warf meine Schuhe, Rucksack und die Kamera von mir, krempelte mir die Hosen hoch und versuchte derweilen, den auf dem Schwimmponton herumhopsenden Primo wieder über den Steg zurück zu locken. Rodin stand höchst alarmiert auf dem Steg - während der Kleine den kürzesten Weg zurück nahm, mit Todesverachtung im Gesichtchen ins Wasser hüpfte, kurz unterging, ich einen halben Herzinfarkt erlitt, und dann, wieder aufgetaucht, frisch, fröhlich und unbekümmert ans Ufer paddelte, wo ihn Rodin schon erwartete, und über die großen Steine hinauf zu mir lotste. Dann saß der Kleine vor mir und wartete stolz auf ein Leckerli aus meiner Hosentasche.
Mein Herz kehrte wieder dahin zurück, wo es hingehört, ich rubbelte den Kleinen ab und verlor kein Wort über diese Aktion, dachte aber etwas traurig, dass mit dieserm Erlebniss wohl Primos Karriere als begeisterte Wasserratte schon wieder beendet sein würde. Er hat mich an diesem selben Tag allerdings mehrfach eines Besseren belehrt, stapfte schon kurz darauf wieder hinter Rodin durchs Uferwasser an flachen Strandstellen, sauste begeistert ein gutes Stück mit ihm weiter ins tiefere Naß, wenn der Große wieder einmal einen Ball oder Dummy von weiter draussen im Wasser hereinholte.

Ohne Worte...
Mit Dummies im Wasser hat Primo aber noch nicht gerade viel im Sinn, allenfalls mit Bällen und kleineren, abgeschliffenen Holzstücken – und mit mir, wenn ich mit zusammengebissenen Zähnen, aufgerollten Hosenbeinen auf die spitzen Steine im flachen Wasser steige – denn dann kommt er nach, hüpft herum, lässt sich auch ein bisschen zu „Apportier“-Spielchen animieren.
Jetzt hat der Mini-Bracco gerade seinen 3. Lebensmonat absolviert, mit vielen Erfahrungen. Gottseidank überwiegend guten, lustigen, motivierenden. Er hat gelernt, dass man bei manchen Dingen den Großen Schwarzen besser in Ruhe lässt, ihn nicht belästigt, wenn er auf dem Sofa schläft, ihn nicht an der langen, so reizvoll dicht und üppig befederten Rute oder den langen Behängen packt und anzieht, ihm nicht in die Nähe kommt, wenn der gerade ein Knabberstangerl verspeist und Rodin schon gar nicht frech anknurrt. Denn dann scheppert es gründlich, dann brüllt der Löwe und dann nützt auch das Versteck unter dem Schreibtisch von Frauchen nix mehr. Dann kippt man hint'über aus dem weichen Hundebettchen und pieselt sich vor Schreck an.


Alle Fotos: Regina Brand
(c) Text
2011

> weiter zu Teil 2

 

home Seitenanfang Menü Fotoalbum