Erziehung & Ausbildung
Der lange
Weg zum leinenlosen Glück (1) > Wissenswertes |
Der lange Weg zum leinenlosen Glück (Teil 1) Wie
das Schicksal uns zu Setterin Brandy brachte |
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Ganz steif befreite ich Brandy aus der Transportbox. Wir gingen
erst mal alle vier Pfoten vertreten. Nach einigen Minuten sprang
sie in unseren VW Bus als wäre sie niemals anderswo gewesen
und verschlief beinahe die ganze Heimfahrt. Zuhause angekommen
zeigte sie sich freundlich, allerdings gab es Startschwierigkeiten
mit unseren Katzen. Der
Jagdtrieb bricht durch |
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Wegen ihrer
schlechten Vergangenheit packte ich sie in Watte, setzte nötige
Grenzen zu locker oder auch gar nicht. Heute erkenne ich dies
und denke, viele Hundehalter machen mit Tierschutzhunden den selben
Fehler. Während ihrer Eingewöhnungsphase bei uns in Deutschland zeigte Brandy sich sehr umgänglich und nicht sonderlich interessiert an Vögeln oder Wild. Das änderte sich allerdings schlagartig als mit dem Winter die ersten Zug- und Wasservögel am Fluss eintrafen. Erst jetzt erkannte ich, wieviel natürlicher Jagdtrieb in diesem Setter steckte. Trotz Winterkälte schwamm sie den Enten hinterher und war nicht mehr ansprechbar. Die Schleppleine wurde deshalb im ersten gemeinsamen Winter unser "ständiger Begleiter". Im Frühling startete ich dann die ersten Ableinversuche. Frau Hund, hellauf begeistert, rannte als wäre der Teufel hinter ihr her. Einige Zeit klappte das auf freiem, übersichtlichen Gebiet sehr gut. Dann fing sie an, Vögel und Hasen zu hetzen, war nicht mehr aufnahmebereit für meine Kommandos. Sie kehrte zwar nach wenigen hundert Metern wieder um, war niemals ganz verschwunden; dennoch konnte ich so nicht weitermachen - unkontrollierte Hunde sind eine Gefahr für sich selbst und die Umwelt. |
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Die
gängigen Erziehungskurse brachten keine dauerhafte Lösung Ich besuchte einige Kurse, um unter Anleitung einen guten Grundgehorsam mit Brandy aufzubauen. Ich konnte auf diese Weise einiges lernen, Fehler ausbessern, doch leider blieben wir auf einem bestimmten Niveau stehen. Es ging nicht voran, und heute weiß ich warum: das "Jagdproblem" wurde nämlich bei den Kursen gar nicht in Angriff genommen, da die Trainerin keine Erfahrung mit Jagdhunden hatte. So stand ich wieder allein auf weiter Flur, übte an der Schleppleine bei Wildkontakt immer wieder das "Hundeeinmaleins" bis wir soweit waren, dass Brandy in bekanntem, übersichtlichen Gebiet relativ kontrollierbar wurde. Allerdings immer unter "Vorbehalt", Restrisiko und Adrenalinschüben für mich. Ich war ruhelos, konnte Brandy nicht die nötige Freiheit und das Vertrauen schenken, welches sie doch brauchte, um ein glücklicher Setter zu sein... Diese ständige Angst vergiftete meine Gedanken und die Beziehung zu meinem Hund. Ich konnte unsere Ausflüge in die Natur nicht vollends genießen, obwohl mich Brandy immer wieder positiv überraschte, denn sie wurde abrufbarer, setzte sich bei Wildkontakt bereits eigenständig hin usw. Doch das ABER blieb. Sie gehorchte, doch teilweise sehr zäh, und testete immer wieder ihre Grenzen. Ich hingegen wollte eine zuverlässige Begleiterin, mich wohlfühlen und entspannt durch die Natur streifen. Als ich den Aufruf zum jährlichen Dressurlehrgang bei den Bamberger Jägern las, war ich zuerst unentschlossen. Aber wer sollte uns besser helfen können, als Menschen, die ihr ganzes Leben lang mit Jagdhunden und deren Ausbildung beschäftigt sind? Nach einem langen Telefonat mit Schilderung unseres "Werdeganges" meldete ich uns zum Kurs an. Zunächst war ich skeptisch, aber aufgrund unseres "Stillstandes" in der Ausbildung auch offen für neue Wege. |
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Weiter zu Teil 2: Unser Tagebuch über den Kurs bei den Jägern
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