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Die Finnenbracke

 


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Die Finnenbracke
Von Reino Toivanen

Die Entwicklung der Rasse
Da die grossen Rassen, wie z.B. die russischen und polnischen Bracken sich für die Arbeit im bergigen Terrain als zu schwer erwiesen, und die schwedisch-deutschen und schwedisch-britische Kreuzungen ungeeignet für die winterlichen Bedingungen waren, begann man, einen für finnische Verhältnisse brauchbaren Hund zu suchen.
Es war nicht von vornherein beabsichtigt, eine völlig neue Rasse zu schaffen; man interessierte sich nun einfach gezielter für die bereits im Lande anwesenden, als Einzeljäger am besten geeigneten Tiere und nutzte diese bei der Entwicklung der finnischen Hunde.



Die zielgerichtete Zucht der Finnenbracke begann ernsthaft erst nach der Gründung des finnischen
Kennel Clubs im Jahre 1889, der 1891 die erste Show veranstaltete. In den folgenden drei Jahren bemühte man sich, auf der Grundlage von acht Zuchthunden, die ersten erwünschten Merkmale der Rasse zu entwickeln und besaß 1893 Tiere, die zwar die angestrebte rot-braune Farbe aufwiesen, denen jedoch noch der schwarze Mantel fehlte, für den man zu dreifarbigen Hunden zurückkehrte.
1902 gründete der finnische Kennel Club einen eigenen Verein für die neue Rasse, den Ajokoiraosasto, der für die weitere Betreuung und Zucht der Finnenbracke zuständig sein sollte. Dies tat er bis zum Jahre 1962, als ihn die aktuelle Organisation, der Finnische Brackenverein, Suomen Ajokoirajärjestö (SAJ) in dieser Funktion ablöste.

 



Links: Mulonsalon Hiittavainen, genannt Hiitta. Z.: Martti Räsänen; Bes./Foto: Janne Räsanen und Pilvi Peltomaa (Finnland)

Die Finnenbracke heute
Die derzeitig geltende Standard der Rasse stammt im Wesentlichen aus dem Jahr 1932.
Im Moment kann man sagen, dass die Finnenbracke eine sehr einheitliche, qualitativ hochwertige und vor allem eine auch nach internationalem Maßstab erbgesunde Rasse ist.
Mit einem Mindestmaß von 52 cm Widerristhöhe für Hündinnen und maximal 61 cm für Rüden ist die Finnenbracke relativ gross.
Die heute geforderte Färbung ist dreifarbig, nämlich rot – weiss mit schwarzem Mantel.
Von den Proportionen her soll der Körper 10 % länger sein als er hoch ist, also im Rechteck stehen.

Die Finnenbracke ist seit langem die am meisten verbreitete Hunderasse in unserem Land. Jedes Jahr werden in Finnland etwa 3500 Tiere registriert.
Bezogen auf die letzten sieben Jahre ergibt das 28.000 Neueintragungen in Finnland, 4.500 in Schweden sowie 2.200 in Norwegen.
Ausserdem wird die Rasse auch nach Kanada, Österreich, Griechenland, Estland und Russland exportiert.
Ausstellungen werden jährlich von 3500 Finnenbracken besucht, Leistungsprüfungen hingegen von 6000, was darauf hindeutet, dass der finnische Hound immer noch fest im Jagdgebrauch verankert ist.

 

 

 


Links
und Titelbild: "Fuchshund" Nero, Bes. und Fotos: Jorma Suuronen (Finnland)

Jagdgebrauch der Finnenbracke
Die Finnenbracke ist der Hund des Jägers und wird nur jagdlich eingesetzt.
Die meisten Rassevertreter brackieren Hasen und Fuchs. Es gibt aber s.g. Fuchslinien, deren Hunde ausschliesslich Füchse jagen und kein Interesse an Hasen zeigen. Einige Finnenbracken jagen auch den Luchs.
Da der Einsatz dieser Bracke für die Elch- und Rehjagd verboten ist, wird schon der Welpe auf ”Rehreinheit” erzogen.

Die Finnenbracke ist immer ein Single-Hund, der nicht zusammen mit anderen Hunde jagen kann oder will. Sie hat ein dichtes, klares und lautes Bellen. Sie ist ferner ein sehr jagdsicherer und schneller Hund, der den Hasen, Fuchs oder Luchs stundenlang jagen kann ohne zu ermüden, andererseits benötigt er für diese Arbeit aber auch ein ausreichend grosses Revier. Rüden sowie ”Fuchs- und Luchshunde” haben eine grössere Wildschärfe als Hündinnen und
”Hasenhunde”.


"Luchshund" Elokarin Robin. Z.: Sakarin Elokari; Bes.: Heikki Luostarinen; Foto: Harri Luostarinen (Finnland)

Die Kennzeichen der Finnenbracke
> Aussehen:

Die Finnenbracke ist ein schöner Hund mit klaren Farben; ein weisser ”Brackenring” ist nicht erlaubt. Der Körper ist sehr harmonisch und resistent. Das Haar ist kurz und rau mit dichter Unterwolle.

> Charakter:

Die Finnenbracke darf niemals böse sein, sondern stets freundlich zu Menschen und anderen Hunde.
Ich selbst habe tatsächlich noch nie eine böse Finnenbracke gesehen.

Vorausgesetzt er bekommt genügend oft Gelegenheit zu jagen und sich dabei reichlich zu bewegen, ist der finnische Hound ein idealer Hausgenosse.
Umgekehrt gilt freilich: wenn dieser energische und jagdbeflissene Hund in seinem Beruf nicht genügend ausgelastet wird, sind Schwierigkeiten (auch) bei der Haltung im Haus absehbar.

 

 

 

Links: Mulonsalon Hiittavainen, genannt Hiitta. Z.: Martti Räsänen; Bes./Foto: Janne Räsanen und Pilvi Peltomaa (Finnland)

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