Trüffelfest in Italien Eines der vielen jährlichen Feste in dem kleinen norditalienischen Dorf Menconico ist "La Sagra del Tartufo", das Trüffelfest, Anfang September, wenn die Trüffelsaison begonnen hat, und die glücklichen Finder ihre Ware ausstellen und natürlich verkaufen können. |
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Eine besondere Attraktion des Trüffelfestes ist der Wettbewerb für Hunde jeder Rasse und Mischung, ob gross oder klein, erfahren oder nicht, die hier ihre Fähigkeit unter Beweis stellen können, die unterirdischen Pilze aufzustöbern. Diese sympathische Initiative der Vereinigung der Trüffelsucher aus der Provinz Pavia (Associazione Ricercatori Tartufi Oltrepò Pavese, ARTOP) dient in erster Linie dazu, dem Laien einmal zu zeigen, wie die "schwarzen Diamanten der Küche" überhaupt gefunden werden und ermutigt unternehmungslustige Hundehalter dazu, es doch auch mit ihrem Vierbeiner einmal zu versuchen. Die Teilnahme ist natürlich kostenlos, und so manches Herrchen und Frauchen beschliesst ganz spontan, es einfach mal zu wagen und sich mit dem eigenen Hund der Herausforderung zu stellen. Es gab unter den 14 gemeldeten Hunden wie immer einige Profis, dann ein paar Tiere, die nur vereinzelt schon Trüffel gesucht hatten, aber auch etliche Neulinge. Erstaunlicherweise waren die allermeisten Hunde relativ kleine Mischlinge, und der Lagotto, die einzige Hunderasse der Welt, die speziell für die Trüffelsuche gezüchtet wird, war kaum vertreten. |
Der Vizepräseident der ARTOP, Romano Rossi mit einer Teilnehmerin. |
Bevor die hoffnungsfrohen Duos an den Start gehen konnten, wurden auf dem Wettbewerbsgelände 70 mittelgrosse Trüffel versteckt. Der Leiter der Veranstaltung, Romano Rossi, buddelte, während die meisten Konkurrenten noch zufrieden speisten, persönlich Löcher mit der Hacke und liess die Trophäen darin verschwinden. |
Damit die Trüffel ihr Aroma auch hinreichend verbreiten und die Zweibeiner in aller Ruhe ihr Mittagessen beenden konnten, hiess es anschliessend warten. Doch allmählich zog es Zuschauer und Teilnehmer zum Ring. |
Und dann war es endlich so weit: die Startnummer 1 wurde in das abgesteckte Gelände gerufen, Herrchen erhielt eine kleine Schaufel und los ging's. Die Aufgabe jedes Hundes bestand darin, vom Besitzer ermutigt, in 4 Minuten so viele der 70 versteckten Trüffel wie möglich durch deutliches Scharren anzuzeigen. Dem Führer war erlaubt, seinen Vierbeiner frei suchen zu lassen oder an der Leine zu führen und die Funde auch selbst auszugraben, falls der Hund dies nicht tat. Die "Beute" wurde sofort dem "Prüfungsrichter" übergeben, der tüchtige Vierbeiner erhielt sein Leckerli (oder auch nicht), und man eilte zur nächsten, vielversprechenden Stelle. |
Durchaus nicht alle Hundeführer legten Wert auf die kleine Schaufel; so mancher, wie Lagotto-Mix Asias Frauchen (oben), grub den Trüffel lieber mit der Hand aus. Die Profis, etwa Susi und ihr Herr (unten), brachten sich ihr Werkzeug, den typischen Trüffelspaten, hingegen gleich von daheim mit. Für jeden Trüffel, der von einem Konkurrenten gefunden wurde, kam natürlich vor Antritt des nächsten Hundes wieder ein Pilz unter die Erde, so dass alle Teilnehmer stets 70 Fundmöglichkeiten hatten. |
Für die allermeisten Hundebesitzer war die Veranstaltung einfach ein riesiger Spass. Man freute sich natürlich, wenn der eigene Vierbeiner tatsächlich etwas gefunden hatte. Lagotto-Mix Asia ( unten) mit ihrem strahlenden Herrchen, brachte es in 4 Minuten immerhin auf sieben ausgegrabene Trüffel. Eine tolle Leistung! |
Wer seine Aufgabe erfüllt hatte, ruhte aus und wartete nun auf die Ergebnisse der Konkurrenz. Drei Hunde kamen mit 10, zwei weitere sogar mit jeweils 11 Trüffeln in die Endausscheidung. Die spannenden letzten Runden verfolgten vor allem die Profis aufgeregt, und am Ende gab es grossen Applaus für die diesjährige Siegerin, die schwarze Foxterrier-Mischlingshündin Laika. |
Die drei bestplatzierten Hunde und ihre Führer konnten als Prämie eine riesige Salami mit nachhause nehmen, während alle übrigen Teilnehmer jeweils einen Trostpreis erhielten. Und bestimmt nahmen viele Besucher der "Sagra" als Andenken auch ein paar der berühmten schwarzen Trüffel aus Menconico mit, deren Aroma sie noch oft an dieses unterhaltsame und interessante Fest erinnern wird. |
Alle Fotos: Sabine Middelhaufe > Auf Trüffelsuche |
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