Erziehung & Ausbildung
Nachsuche-Ausbildung mit dem Rhodesian Ridgeback (1) > Wissenswertes |
Nachsuche-Ausbildung mit dem Rhodesian Ridgeback Cooper |
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Rechts Welpe Cooper mit Hausgenossin Susi |
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Frauchen machte von Anfang an den alltäglichen Appell und die Hundeschule, und ich muß ihr eingestehen, dass sie das mit Bravour meisterte… Die ersten kurzen Gänge ins Revier machte Cooper mit mir ab dem 3. Monat. Ab dem 6. Monat schlossen wir uns der Rhodesian Ridgeback Arbeitsgemeinschaft Jagdhund ( RRAG-Jagdhund.de) an. Dort lernten wir Gleichgesinnte kennen, zu denen sich schnell Freunschaften bildeten. Ca. 100 Rhodesian Ridgebacks werden in Deutschland jagdlich geführt, und das Steckenpferd ist die Ausbildung auf der Schweißfährte. So sollte es auch bei uns sein, und nun begann die Fleißarbeit. |
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Cooper beim ausgelassenen Spiel mit Susi.. |
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Einmal im Monat trafen wir uns im Kellerswald zum Ausbildungswochende. Hinzu kamen natürlich wöchentlich weitere Ausbildungsfährten im heimischen Revier. Daneben noch die Motivation mit der Reizangel…und durch die kleinen Jagderfolge mit der geschossenen Taube und dem Kanin… und die ersten Totsuchen... Die Fährtenschuh-Strecken wurden auch kontinuierlich länger, die Standzeiten erhöhten sich. Dazu wurden noch Verweiserbahnen eingestreut... Unser Ziel war die Jagdprüfung (JPrfg. 1.) der RRAG mit den Fächern - Verhalten am Stand - Leinenführigkeit - Schußfestigkeit - Voranschicken bei Schuß, Ablegen bei Schuß - 24-Stunden-Fährte mit dem Fährtenschuh, und das heisst konkret: eine ca. 1000 m lange Fährte, mit 100 ml Schweiß gelegt, zwei Wundbetten und mindestens zwei 90 Grad Haken auf der Fährte! Diese Prüfung legten wir im Oktober 2007 unter JGHV Prüfern des Club Kurzhaar und Club Wachtel erfolgreich ab. |
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Cooper am Ende einer erfolgreichen Nachsuche. |
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Nach der bestandenen Prüfung nahmen die Einladungen zu Nachsuchen erfreulicher Weise zu. Es spricht sich ja zum Glück in den mir bekannten Jägerkreisen schnell rum, wenn man einen Hund hat, der geht! Und es war ein tolles Miteinander zwischen Cooper und mir; wir lernten immer weiter und fingen an, uns aufeinander zu verlassen. Jagdlicher Höhepunkt wurden die Monate Juni und Juli, in denen wir gemeinsam viele Nachsuchen machen durften. Leider wurde uns die 23 . Nachsuche zum Verhängnis. Es war eine Suche über eine Stunde auf Sau im Weizen und Raps. Nach der anstrengenden Suche schöpfte Cooper Wasser an einem Feuchtbiotop, das wie ein Trichter in der Feldmark lag und fing sich dort eine Leptospirose (bratislava) ein und dazu noch Verdacht auf Toxis durch die Ansammlung der landwirtschaftlich genutzten Gifte. Nach den ersten Symptomen brachte ich ihn dienstags sofort zum Tierarzt, der ein großes Blutbild machte. Mittwochs wurde Cooper direkt in die Klinik Mönchengladbach gebracht, in der er freitags leider im Alter von nur 3 Jahren an akutem Nierenversagen verstarb. Er hatte keine Chance. Die Machtlosigkeit und die Art seines Ablebens waren grausam. Hahn in Ruh und Waidmannsheil Cooper..! Seitenanfang |
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Clyde
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Die erste Fährte mit Wildschweinschweiß, gespickt mit einigen Leckerchen in gewissen Abständen, damit er Suchen und Finden verknüpft, legte ich Clyde nach 2 Tagen.
Am Anschuß ließ er sich schon absetzen, und beobachtete mich interessiert beim Untersuchen. Ich rief ihn zu mir, und er untersuchte ausgiebig die Stelle. So recht wusste er noch nicht, was ich von ihm wollte, als ihm dann aber gezeigt wurde, dass in der Folge beim Suchen auf der Spur kleine Belohnungen zu finden waren, begriff er recht schnell und folgte der Schweißspur. |
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Welpe Clyde lernt die Wildschweinschwarte kennen. |
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Am Ende lag dann eine Wildschweinschale, die zuerst respektvoll bewindet wurde, dann erstmal verbellt werden musste und kurz darauf gepackt und gezerrt wurde, bevor er sie endgültig in Besitz nahm. Nach Hause zurück gekehrt, hängte ich die Schale so hoch, dass er gerade eben nicht daran kam, und siehe da, er setzte sich drunter und gab Laut… so hat er sich noch das ein oder andere Häppchen zusätzlich verdient. |
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Die Ausbildung wurde nun einmal wöchentlich „einfach nur so" gemacht.
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Folglich liess ich mittags von einem Jagdfreund eine 100-Meter-Fährte treten, ging abends mit Clyde im Taschenlampenlicht zum Abgang und setzte ihn an. Er war absolut bei der Sache, ließ sich nicht durch Regen, Dunkelheit und Taschenlampenlicht ablenken. Ich musste ihn nur einmal zur Fährte zurückrufen - keine Ahnung, ob da eine Verleitung war. Das Ziel war dennoch recht schnell erreicht, und wir hatten beide richtig Spass! Dann kam der Winter 2008/09. Was das Jagdliche angeht, war es natürlich klasse. Wir haben gut Strecke unter den Schwarzkitteln machen können (und viel Material zur Ausbildung ist in der Truhe!), nur zur Fährtenausbildung waren Schnee und Frost natürlich nicht so passend. Aber das gute Wetter im Februar haben wir sofort wieder genutzt. |
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Clydes erste Fährte nach der Winterpause war von mir wohl zu optimistisch angelegt und etwas zu lang. Er fing zwar gut an, wurde aber auf dem dichten, noch etwas gefrorenen Laubboden schnell unkonzentriert und hatte wohl auch einiges unter Wind in der Nase das ihm interessanter vorkam. Wir kamen recht zäh zum Ziel, was natürlich trotzdem „gefeiert“ wurde. Tags drauf ging ich mit dem Üben einen kleinen Schritt zurück, legte die Fährte etwas kürzer und auf einer Wiese am Waldrand, die in der Sonne absolut frostfrei war. Clyde schien sich an das Wesentliche seiner Arbeit zu erinnern, und die 100 Meter waren recht schnell bewältigt. Dabei musste ich ihn nur einmal korrigieren…..ja, und die Schwarte hatte er natürlich danach richtig „zwischen“. Wir waren wohl beide zufrieden. Mitte Februar wurde die Fährte wieder etwas länger, und Clyde suchte ähnlich wie in der Vorwoche, nur ein weinig ungestümer. Man merkte, er wollte schnell zum Ziel, schoss dabei aber ab und an über die Fährte hinaus und ich musste ihn einbremsen, indem ich einfach den Riemen festhielt, und ihn erst wieder frei gab, wenn er sich wieder auf die Fährte einarbeitete. Trotzdem waren auch die 150 m recht schnell gearbeitet. Am nächsten Tag, sonntagabends, bekam ich von einem Freund prompt einen Anruf zur Nachsuche auf Sau: Treffen Sonntagmorgen um 8.30 Uhr. Da ich ja zur jener Zeit in solchen Ausnahmefällen auf den Hund meines besten Kumpels zurückgreifen durfte (ich kenne ihn seit dem Welpenalter und habe bei seiner Ausbildung geholfen), war die Gelegenheit günstig, Clyde mal am kurzen Strick hinterher gehen zu lassen. Am Sonntag im Revier angekommen, nahm ich Horst (so heißt der Pudelpointer) am Anschuss also an den Schweißriemen und ein Freund folgte mir mit Clyde im Abstand. Er beobachtete die ganze Sache. Es war zwar nur eine kurze Totsuche von etwas über 100 Meter, aber Clyde war sehr interessiert, und vor allem kam er zum ersten Mall an eine tote Sau. Recht unbeeindruckt ging er direkt an sie heran und untersuchte sie ausgiebigst. Kurz mal am Teller gepackt... und dann war's gut. Am Nachmittag ging es für Clyde und mich dann wieder zu einer getretenen Trainingsfährte. Das erste Mal hatte ich da einen 90 Grad Winkel eingearbeitet, und doch wurde es seine bis dahin beste Suche. Absolut drauf auf der Fährte, gutes Tempo, einmal selber wieder zurückgegangen und sich neu eingearbeitet, den Winkel ausgearbeitet und dann ohne Abweichung aufs Ziel. Echt klasse! Am Ende wurde natürlich wieder mit der Schwarte gekämpft und wir zwei hatten richtig Spaß bei der Sache. Am folgenden Wochenende würde ich das Gelände und den Untergrund wechseln und die Fährte ein kleines bißchen ausbauen... |
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Alle Fotos: Anne und Frank Starke www.chiganis.de
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