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Die Arbeitsweise des Segugio Maremmano Die Maremma (Landschaft in der Toskana) hat einen Laufhund hervorgebracht, der sich gemäß der geografischen Beschaffenheit und des Waldes seiner Heimat in Übereinstimmung mit diesem Landstrich entwickelt hat. Die Maremma ist das Umfeld in dem der Segugio Maremmano geboren wurde, und auch wenn dieser Hund heute überall zuhause ist, darf man seine Herkunft doch nie vergessen. |
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Vor der Jagd in der Maremma. Segugi Maremmani und ihre Führer. |
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Die Suche des Segugio Maremmano ist von weiträumiger Inspektion gekennzeichnet. Bei der Jagd im Wald nutzt er den Geruch der Sauen, den sie beim entlang Ziehen hinterlassen haben, indem er an niedrigen Zweigen riecht, an Dornbüschen oder was sonst ihm nützlich sein kann, um die Wildwitterung aufzunehmen. Der erfahrene Hund läuft auf der Fährte so schnell, dass er den Eindruck erweckt, überhaupt nichts zu beriechen, aber in Wahrheit ist der Verlauf der Fährte für die Riechrezeptoren seiner Nase klar und deutlich. Dabei hilft ihm auch sein Körperbau, denn mit einer durchschnittlichen Widerristhöhe von 50 cm und einer korrekt proportionierten Halslänge hat er den Bereich der Vegetation, den das Wildschwein beim Durchgang berührt und wo es folglich Geruchspartikel hinterlässt, praktisch in seiner Nasenhöhe, und dies wiederum veranlasst sein Gehirn, den Impuls für den Spurlaut zu geben. Diese Eigenschaft verführt so manchen dazu, den Maremmano als Kläffer einzuschätzen, und in einigen Fällen oder bei einigen Hunden mag das auch zutreffen, aber normalerweise führt das Lautgeben konsequent zum Lager oder Versteck des Wildes. Die Leistungsfähigkeit seines Geruchssinns erlaubt dem Maremmano auch bei ungünstigen Bedingungen erfolgreich das Gelände zu untersuchen, insbesondere wenn er früh morgens geschnallt wird, und seine Arbeit ist dabei stets konstant und kontinuierlich, ohne häufige Rückkehr auf bereits untersuchtes Terrain. Für die Suche ganz allgemein ist die Beschaffenheit des Bodens wichtig (und das gilt für alle Jagdweisen), das heisst, ob er feucht, trocken, nass von Reif oder vom nächtlichen Regen abgewaschen ist. Ein anderes Element, das die Suche beeinflusst, ist natürlich der Wind: kommt er (in der Maremma) aus Norden, ist er in den milden Monaten frisch, in den Sommermonaten heiss und trocken; kommt er hingegen aus Süden gilt vor allem für die Wälder mit Blick aufs Meer, wo die Windbewegung Salzpartikel befördert, die die Wildwitterung länger "festhalten", dass der Wind günstige Bedingungen schafft, die sich freilich bei starker Sommerhitze ins Gegenteil verkehren. |
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Die Stimme kann, sobald der Maremmano geschnallt wird, zunächst recht überschwänglich sein und Ausdruck seiner Begeisterung darüber, frei zu sein und im Begriff, jagen zu gehen. Doch sobald diese ersten Momente vorüber sind, muss das Lautgeben besonnen sein und soll nur auf der sicheren Spur ertönen, mit kurzen Pausen dort, wo die Witterung weniger wird, um dann wieder den früheren Rhythmus aufzunehmen. Beim Wiederfinden der Fährte zählt neben der guten Nase vor allem die Intelligenz des Hundes, der mittels seines Erinnerungsvermögens die bisher gemachten Erfahrungen nutzt, sich mit Umsicht bewegt und all die Zonen geruchlich untersucht, wo die Wahrscheinlichkeit am grössten ist, wieder an die Fährte anschliessen zu können. Die Stimme soll in dieser Phase nicht tief sein und auch keine Heultöne enthalten (denn das wiese auf den genetischen Einfluss ausländischer, speziell französischer Hunde hin), sondern trocken und entschieden, sauber und hell klingen. |
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Jede Art Bracke, insbesondere wenn für die Schwarzwildjagd bestimmt, muss im Wald arbeiten, wo sie oft aus dem Blickfeld des Führers verschwindet, und deshalb ist das Lautgeben, ein unkonditionierter Reflex, äusserst nützlich für den Jäger, da der Hund stimmlich signalisiert wo er sich befindet und was er dort tut, was wiederum dem Führer erlaubt, in die Nähe seiner Bracke zu gelangen und ihr zu "dienen" (im Italienischen sagt man ganz wörtlich "servire il cane"), etwa durch ermutigende Zurufe, da er mit seiner Gegenwart vor allem den jungen Hunden Vertrauen einflößt. Die Annäherung |
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Der Segugio Maremmano gibt in dieser Phase der Jagd stets Laut, und in der dichten mediterranen Macchia, wo die Sau sich ohne weiteres verstecken und eine Verteidigungsposition beziehen kann, folgt dem Spurlaut bald der Standlaut. In einer anderen Umgebung, zum Beispiel im Hochwald, wo es für das Schwarzwild schwieriger ist, ein Versteck zu finden, das ihm Schutz bietet, wird es dazu neigen, auf der Suche nach einem geeigneten Platz durchs Gelände zu eilen, und die Annäherung des Maremmano, sobald er Witterung aufgenommen hat, gestaltet sich länger, arbeitsintensiver, ist aber üblicherweise vom Lautgeben charakterisiert, das kontinuierlich und von umso akzentuierterem Rhythmus ist, je näher der Hund dem Wild kommt. Der Standlaut |
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Die spurlaute Verfolgung Generell wird dieses Verhalten dadurch hervorgerufen, dass mehrere Hunde, die als Meute zusammen arbeiten, sich in die unmittelbare Nähe der Sau oder Sauen gebracht haben und nun durch gemeinsames Handeln und zunehmenden Mut des Einzelnen durch die Zahl der anwesenden Artgenossen das oder die Schweine in Bewegung bringen, sie zur Flucht verleiten, um die lauernden Gefahr der Hunde abzuschütteln. Die Meute ihrerseits nimmt mit Geruch und Gehör, bisweilen auch mit den Augen wahr, dass sich das Wild entfernt und folgt ihm instinktiv Auch in dieser Phase der Jagd ändert der Segugio Maremmano noch einmal seine Stimme, die jetzt hell und bedrängend hinter dem Wild erschallt, das entsprechend des Terrains solange flieht, bis es in einem Dickicht Unterschlupf findet und sich verteidigen kann, nur um von den Hunden neuerlich zur Flucht veranlasst, wieder weiter zu laufen. Bekanntlich wendet spurlaut verfolgtes Schwarzwild diverse Tricks an, um die Meute abzuschütteln, indem es beispielsweise urplötzlich scharfe Richtungswechsel vornimmt, so dass die Hunde, die zunächst ahnungslos in die falsche Richtung weiter laufen, die Fährte verlieren und die Stimmen senken. Der Segugio Maremmano, der vielfach als Spezialist für die Saujagd bezeichnet wird, kann dank Erfahrung, Methode, Nasenleistung, Intelligenz, Körperbau und nicht zuletzt des Laufrhythmus, den er bei der immer spurlauten Verfolgung entwickelt, den Fährtenverlust schnell wettmachen, und das ist wichtig, denn je mehr Zeit vergeht, um die Geruchslösung zu finden, umso schwieriger wird es, wieder an den richtigen Fährtenverlauf anzuknüpfen. Mit guter Muskulatur ausgestattet und als mittelgroßer Hund nicht durch zuviel Körpermasse beschwert, liefert dieser Segugio eine zügige, das Wild bedrängende Verfolgung. In der Meute zeigt er Respekt und vertraut dem Leithund; tatsächlich wendet er sich von anderen Gerüchen ab, sobald der Kopfhund der Meute Laut gibt. Und schliesslich sei noch gesagt, dass der Maremmano ein geselliger, anhänglicher Hund ist, treu seinem Herrn, aber vor allem demjenigen, der ihn zur Jagd bringt. |
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Fotos (c) Sergio Leonardi www.maremmanoesegugi.it
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