Der Epagneul de Saint Usuge
Von Nicole Schröder
Die Rasse
im Allgemeinen
Der
kleine Usuge stammt aus dem französischen Jura. Eine
uralte Rasse, die vermutlich seit Jahrhunderten so gezüchtet
wurde. Nach dem 2. Weltkrieg, waren die Hunde aber fast ausgestorben.
Der katholische Pfarrer Abbee Billard baute die Zucht mit den restlichen
Vertretern der Rasse, die er in der Bresse fand, wieder auf. Er
begann direkt mit der Zuchtbuchführung, sodass einer planmäßigen
Zucht nichts mehr im Wege
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stand. Sein Wissen und seine Ausdauer
sorgten dafür, dass diese Rasse mit allen Qualitäten
wieder aufgebaut wurde.
Nach 33 Jahren gab er die Zuchtleitung
in jüngere Hände. Der Förster Serge Bey führte
die Zucht und den mittlerweile bestehenden Verein fort. Den beiden
engagierten Männern ist es zu verdanken, dass der Epagneul de Saint Usuge
2003 vom SCC anerkannt wurde und die Anerkennung durch die FCI
bevorsteht.
Nicht nur in
Frankreich wird der Usuge mittlerweile wieder erfolgreich als Jagdhund
geführt. Auch Jäger aus Deutschland, USA, Kanada, Österreich
und der Schweiz haben die Rasse für sich entdeckt.
In Deutschland
leben, neben dem Heimatland Frankreich, die meisten Usuge.
Die Namenseintragung
ins Zuchtbuch erfolgt etwas anders, als bei anderen Rassen. Das
Alphabet geht nicht jeder Züchter für sich durch, sondern
der Verein. So
erhalten alle Welpen die im selben Jahr geboren sind, (unabhängig
vom Züchter) Namen mit dem selben Anfangsbuchstaben.
Im Jahr
2005 wurde wieder mit A begonnen. Dieses Jahr erhalten also alle
gewölften Welpen einen Namen der mit C beginnt.
Der Usuge,
als kleinster Vorstehhund, erreicht eine Größe von
41-49 cm bei Hündinnen und 45 - 54 cm bei Rüden.
Die Farbe
ist Braun oder Braunschimmel. Die Rute wurde nie kupiert.
Die Augen
sollen Haselnussfarben sein mit eher dunkler Nuance.
Hellere (Weimaraner oder Amber) Augenfarben kommen gelegentlich
vor, sind aber nicht erwünscht.
Ihre Erscheinung gleicht der unseres Kleinen Münsterländers
oder des Wachtelhundes. |
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Der
Usuge wird als führerweicher Hund beschrieben, bei dem die
feste Stimme zur Maßregelung ausreichen wird. Er wurde für die Jagd im französischen Jura gezüchtet, und man arbeitete
mit ihm im Wald, im Feld, am Wasser, im Sumpf und im Dickicht.
Früher
setzte man ihn hauptsächlich auf Schnepfen ein.
Seine besonderen Stärken
liegen bei der Jagd auf Federwild am Wasser und im Feld. Er sucht sauber unter
der
Flinte. Die Ausmaße seiner Suche darf höchstens 40m nach links und
rechts betragen, dabei muss er sich führig zeigen und Kontakt zu seinem
Führer
halten. Auch ist die Rasse für ihre Wasserfreude bekannt.
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Die
Rasse aus meiner Sicht
Die
Usuges sind sehr führerbezogen und lernen schnell. Ihre
Nase und die Jagdpassion sind sehr ausgeprägt. Die Hunde,
dich ich bisher gesehen und erlebt habe, ruhen in sich. Sie sind
selbst
in ungewöhnlichen
Situationen äußerst entspannt. Ich mag ihre Coolness,
ohne, dass sie faul sind. Sollen sie arbeiten, stehen sie parat,
sonst aber fallen sie nicht auf, sondern sind einfach dabei.
Ihre Nase und den Willen zu arbeiten sollte man nicht unterschätzen.
Will man dem kleinen Franzosen gerecht werden, muss man ihn
fordern. Er ist ein
Jagdhund, was man auch schnell merkt, sollte man diese Tatsache vergessen
haben.
Der Usuge ist klug und lernt schnell, deshalb sollte man ihm immer einen Schritt
voraus sein, denn er lernt auch ungewollte Dinge sehr rasch. Seine Nase führt
ihn regelmäßig und äußerst zielstrebig an mehr oder minder
Fressbares.
Die Größe des Usuge veranlasst selbst so manchen Jäger
diesen Hund zu unterschätzen, doch der kleine Jagdhund aus der Bresse
beweist schnell, dass er den „Großen“ in nichts nachsteht. |
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Alle Fotos:
Nicole Schröder
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