Kurzportrait
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Der Pachón Navarro (Old Spanish Pointer) Pachón bedeutet im Spanischen "Vorstehhund", und der Name Pachón Navarro bezeichnet folglich den Vorstehhund aus Navarra, eine alte Rasse mit wechselhafter Geschichte, die bei den Jägern ihres Ursprungslandes seit den 1970er Jahren langsam aber stetig wieder an Popularität gewinnt, ausserhalb Spaniens jedoch kaum bekannt ist, obwohl Pachón Navarro Blut in den Ahnen vieler moderner Vorstehhunderassen fliesst. |
Hunde vom Typ des ursprünglichen Pachón Navarro führten ihrerseits zur Entstehung anderer Rassen, etwa des Perdigueiro Português, wahrscheinlich im 12. Jahrhunderts, und des Perdiguero di Burgos, Anfang des 16. Jahrhunderts. Die früheste Einfuhr spanischer Vorstehhunde nach England erfolgte wohl erst nach 1700, um die Zeit, als die britischen Truppen von ihren Kämpfen im spanischen Erbfolgekrieg zurückkehrten. Man vermutet, dass Offiziere, begeistert von den Vorstehern Spaniens, diverse Exemplare mit nachhause nahmen. |
Ins 18. Jahrhundert fällt freilich auch der Import des Perdigueiro Português, des portugiesischen Vorstehhundes nach Grossbritannien, und auch er wird von seinen Anhängern als direkter Vorfahr des englischen Pointers bezeichnet. Wie erinnerlich war der Perdigueiro Português selbst aus dem Pachón Navarro entstanden, weshalb kein Zweifel bestehen kann, dass das Blut des Pointers ursprünglich blau und spanisch war. |
Erst der politische und soziale Wandel öffnete die Jagd, zumindest auf Niederwild, auch dem einfachen Mann, dem es nun ebenfalls möglich war, einen Vorstehhund zu halten.
Doch obwohl der Pachón Navarro von der 1911 ins Leben gerufenen Real Sociedad Canina Central (RSCC) als eigenständige Rasse anerkannt wurde, erlebte er im Laufe des 20. Jahrhunderts einen ähnlich rapiden Niedergang wie andere europäische Rassen bzw. Schläge. Sicher war in Spanien der Bürgerkrieg mit ein Grund, aber wie in anderen Ländern schoben sich auch dort alsbald zwei britische Rassen in der Beliebtheit unaufhaltsam voran: der moderne englische Pointer nämlich und der Englische Setter. Die veränderten jagdlichen Gegebenheiten und vielleicht auch das menschliche Streben nach "schneller, grösser, besser" führte rasch zur Bevorzugung dieser beiden Spezialisten mit der atemberaubend schnellen, eleganten und weiten Suche gegenüber dem gewissenhaften aber eher behäbigen einheimischen Hund. So wundert es nicht, dass der Pachón Navarro in den 1970ern als fast ausgestorben galt. Wie so oft in der Geschichte von Hunderassen erfolgte die Rettung in letzter Minute, indem ein paar wenige treue Fans aus Navarra und Alava es auf sich nahmen, quer durch Spanien zu reisen, um die wenigen noch vorhandenen, typischen Vertreter des Pachóns zu finden, und für die "Renaissance" der Rasse zu verwenden. Insbesondere Manuel Contera und seinem Sohn Dr. Carlos Contera (Zwinger „Alajú“ in Guadalajara) sowie Juan Estevez aus Pamplona und einigen ihrer Freunde ist es zu verdanken, dass der Pachón Navarro nicht längst der vollendeten Vergangenheit angehört, sondern heute ein bescheidenes aber wohl gesichertes Plätzchen unter den Vorstehrassen in Spanien gefunden hat. |
Dies in erster Linie, weil die moderne Zucht entschieden leistungsorientiert ist. Wichtig ist nicht, dass der Pachón eine Spaltnase hat, sondern dass er eine gute Nase hat, die ihm erlaubt, die Witterung von Feder- aber auch Haarwild zu finden, ganz gleich, in welchem Gelände Fasan oder Kaninchen sich drücken. Bei der Suche präsentiert sich der Pachón übrigens wie eh und je als Traber, der nur in bestimmten Situationen kurzfristig in Galopp fällt, und das Terrain gelassen und mit grösster Sorgfalt durcharbeitet, wobei er willig die Verbindung zum Führer hält, dem er durch Körperhaltung und die typische Anspannung in der Vorstehposition ganz deutlich vermittelt, wo sich das Wild befindet. Selbstverständlich apportiert er auch zuverlässig. Eine weitere vorteilhafte Eigenschaft der Rasse ist, neben dem ruhigen, freundlichen Wesen, ihre Verträglichkeit mit Artgenossen, was die Jagdausflüge in der Gruppe erst ermöglicht.
Der Pachón Navarro ist bisher zwar nicht von der FCI, jedoch seit 2004 von der spanischen FCI Unterorganisation RSCE anerkannt. Der provisorische Standard beschreibt ihn als kräftigen Hund mit breitem Kopf, quadratischem Fang und ausgeprägtem Stop. Die Widerristhöhe liegt zwischen 48 und 60 cm, das Gewicht bei 20-30 kg. Die Haut des Pachón ist fest anliegend, das Haar kurz, glatt und hart. Erlaubt ist eine grosse Auswahl von Farben, wobei weiss-orange und weiss-leberbraun besonders häufig sein. Das Fell darf ein,- zwei- und dreifarbig sein und besteht häufig aus farbigen Platten und kleinen Tupfern ("Schimmel") auf weissem Grund. |
Fotos 1, 4: Carlos Contera, Zwinger „Alajú“, www.pachonnavarro.com , Fotos 2, 3, 5: Marquez.
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