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Der Drahthaar Foxterrier

 


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Der Drahthaar Foxterrier
Von Renate Kainzberger

Herkunft und Geschichte
Bereits im 14. Jh. werden die Vorfahren des Foxterriers in alten Aufzeichnungen erwähnt. Als rauhaarige Variante gibt es ihn in England seit 1814, als glatthaarige bereits seit ca. 1800. Damals waren diese Hunde noch nicht so elegant wie heute und dienten hauptsächlich als glatthaarige Jagdgehilfen. Weil man jedoch einen Hund mit rauem Fell brauchte das vor Dornen und Gestrüpp schützte, wurde der inzwischen ausgestorbene Wire-Haired Terrier eingekreuzt. So entstand der rauhaarige Foxterrier, der in England 1870 als eigenständige Rasse anerkannt wurde. Schon 1876 gründete man den English Foxterrier Club als einen der ersten Rassehundeclubs überhaupt.
In Deutschland erfolgte die Vereinsgründung 1889 und zunächst wurde bei uns der glatthaarige Fox bevorzugt. Ab etwa 1920 begann dann der Siegeszug des drahthaarigen.



Immer beliebter wurde die hübsche Hunderasse, diente häufig als Werbeträger und trat in Filmen auf. Sogar im Comic "Tim und Struppi" wurde sie verewigt. Dadurch entwickelte sich der Foxl vom kernigen Naturburschen zum feinen Damen-Begleithund und die Folge war die typische Massenzucht. Dieser Trend ist glücklicherweise längst vorüber und der Foxterrier hat sich von seinem Modehunddasein erholt. Heute ist er eher zum Geheimtip avanciert. Will der Hundsuchende etwas Besonderes haben, dann landet er mit dem Foxl einen Volltreffer. Ist ein Fox erstmal im Haus, hat man allerdings fast keine ruhige Minute mehr. Für mich ist diese Rasse die Betriebsnudel unter den Hunden, was aber nur positiv gemeint ist. Ich kann sie nur empfehlen, doch sollte man sich mit Hunden ein wenig auskennen, denn Terrier sind sehr eigensinnig und oft schalten sie ihre Ohren auf Durchzug.. Ihre Dickköpfigkeit ist wirklich sehr ausgeprägt. Wenn Sie stets dem Charme des Kleinen erliegen, wird er bald der Chef im Haus sein!

Erscheinungsbild
Drahthaarfox-Rüden werden bis zu 39 cm groß und wiegen etwa 9 kg, Hündinnen sind um die 36 cm groß und wiegen 7 kg.
Die Fellfarbe ist vorwiegend weiß mit braunen oder schwarzen Abzeichen. Die Fellstruktur soll dicht und drahtig sein. Foxterrier haben jedoch eine weiche Unterwolle.
Die Ohren sind klein, V-förmig und nach vorne kippend, die Augen dunkel, feurig und voller Intelligenz.
Der Fox ist lebhaft, neugierig und aktiv.

Seine ursprüngliche Jagdleidenschaft hat er beibehalten, daneben zeichnen ihn Intelligenz und Gewandtheit aus. Er liebt Action: Bälle und Stöckchen zu apportieren ist für ihn ein Spiel ohne Ende. Die Vertreter dieser Rasse sind auch tolle Spielgefährten für Kinder und verzeihen so manchen Knuff. Außerdem sind sie ausgezeichnet für das Agility-Training geeignet.
Nach einem erlebnisreichen Tag mag der Foxterrier abends aber auch sehr
gerne kuscheln und gekrault werden.
Seine kleinen Fehler, wie etwa das spielerische Raufen mit anderen Hunden oder eine ausgeprägte Buddelleidenschaft, können durch liebevolle und konsequente Erziehung und Ausbildung ausgemerzt werden.

Foxterrier sind eigenwillig, aber durch und durch charmant. Sie haben viel
Kreativität und bringen ihre Herrchen und Frauchen des Öfteren durch witzige Aktionen zum Lachen.
Übrigens lernen Foxterrier schnell; einige können sogar kleine Kunststückchen aufführen.

Haltung und Pflege
Foxterrier sind keine bequemen Hunde; sie brauchen viel Auslauf und Bewegung, fordern ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und ständig Abwechslung. Sehr wichtig ist, noch einmal sei es unterstrichen, eine konsequente Erziehung, die aber immer liebevoll bleiben sollte. Übertriebene
Härte macht diesen Hund nämlich erst recht sehr stur.
Drahthaar-Foxterrier sollten zweimal pro Woche gekämmt sowie zweimal im Jahr getrimmt werden.
Dies beherzigt verlieren sie kaum Haar
Prinzipiell können Foxterrier in einer Stadtwohnung leben, ein Haus mit Garten zum toben, buddeln und sonstigen Dampf ablassen liegt ihnen aber mehr. Dann sind sie glücklich und fühlen sich wohl. Selbstverständlich entbindet der Garten nicht von der Notwendigkeit täglicher, ausgiebiger und interessanter Ausgänge!
Foxl sind liebenswerte Hunde und in der Regel ausgesprochen schlau und sehr lernwillig. Obwohl ursprünglich Jagdhunde, erweisen sie sich bei konsequenter Erziehung als vorzügliche Familien- und Begleithund.
Selten habe ich anhänglichere und treuere Tiere erlebt. Übrigens fahren Foxterrier gern im Auto, scheint mir, lieben Wasser, sind hervorragende Wachhunde und erfolgreiche Mäuse- und Rattenfänger.
Mit anderen Hunden kommt der Foxl gut klar, wenn er von klein auf daran gewöhnt ist. Er sollte deshalb früh sozialisiert werden, sonst ist er später einer Rauferei nicht abgeneigt.

Meine Foxterrier lernten ihre sozialen Kontakte in der Welpenschule und durch sehr frühe Begegnungen mit vielen anderen Hunden beim Spielen im Wald. Bei der Erziehung holte ich mir Hilfe bei einer Hundetrainerin.
Freilich: der Foxterrier will etwas erleben und sich austoben. Neben Mut,

Ausdauer und einer gehörigen Portion Angriffswillen, gehören vor allem Intelligenz, Wachsamkeit und Anhänglichkeit zu seinen Eigenschaften. Fazit: Foxterrier sind echte Charakterhunde, die mit ihrem hinreißenden Charme und ihrer ansteckender Fröhlichkeit jeden Zweifler um den Finger wickeln. Sie können sowohl hervorragende, furchtlose und schnelle Jagdgehilfen als auch verspielte, freundliche und aufgeschlossen Familienhunde sein.

 

 

Titelbild: Nea Boreas-Tiedemann, Hamburg
Alle weiteren Fotos: Renate Kainzberger


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