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Der Hund
im Mittelalter und in der frühen Neuzeit * (1 III.2.1.
Jagdhunde *Auszug (leicht abgeändert) aus der Magisterarbeit, Kapitel III, in Kunstgeschichte:"Bildliche Darstellungen des Jagd-hundes. Fallbeispiele des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit." (2005) Gesamtinhaltsverzeichnis hier. Die hier eingefügten Fotos entsprechen nicht den Abbildungen im Rahmen der Magisterarbeit. |
III.2.1.1.
Windhunde (6 Die Windhunde haben die Aufgabe, das Wild über weite Strecken in hohem Tempo zu hetzen. Im Gegensatz zu anderen Hunden jagen sie vor allem mit dem Gesichtssinn, weniger mit der Nase. Ihre überaus schlanke, hochbeinige und edle Form prädestiniert sie zu enormer Geschwindigkeit und Ausdauer. Schon im frühen Mittelalter waren zwei Schläge bekannt: der leichtere, schlankere veltrus leporarius für die Hasenhetze, der schwerere veltrus (oder vertragus) porcarius (vermutlich mit Doggenblut eingekreuzter Windhund) für die Schwarz- und Rotwildjagd.(7 Beide Formen des Windhundes waren äußerst wichtig für das mittelalterliche Jagdwesen, und wurden auch vielfach auf Jagdbildern verewigt, so auch in den gewählten Beispielen. (8 III.2.1.2.
Bracken und Laufhunde (9 |
Aus den Bracken gingen die sogenannten Hühner- oder Vogelhunde
hervor, die heutigen Vorstehhunde. Ihre Geschichte ist eng mit der
Beizjagd verknüpft (s. Kap. IV.8.2.). III.2.1.3.
Der Leithund |
III.2.1.4.
Schwere Hetzhunde III.2.1.5.
Gemischte Meuten |
III.3. Zuneigung III.4. Stellenwert
der Natur und im besonderen des Hundes |
III.5.
Kunst |
Fotos: 1, 6 T. Keller, 2 Sabine Sievers, 3 Sabine Middelhaufe, 5 Eszter Balogh, 7 Gabriele Winnewisser |
Endnoten: 1) Zur allgemeinen Einführung s. auch Brackert, Helmut/Kleffens, Cora van: Von Hunden und Menschen. Geschichte einer Lebensgemeinschaft, München, 1989: besonders die Kap. Das Mittelalter und seine Hunde, S. 63 - 100 und Die beginnende Neuzeit, S. 101 - 134 mit zahlreichen Bsp. aus der Kunstgeschichte. 2) Vgl. Räber, Hans: Enzyklopädie der Rassehunde: Ursprung, Geschich-te, Zuchtziele, Eignung und Verwend-ung, Bd. 2 (Terrier, Laufhunde, Vor-stehhunde, Retriever, Wasserhunde, Windhunde), Stuttgart, 1995, S. 12, dazu weiter S. 13 zur Rassenentwick-lung: "Mitgeholfen zur Rassenbildung hat u. a. auch die Ansicht, daß bestimmte körperliche Merkmale mit einer bestimmten Leistung gekoppelt seien so z. B. lange Hängeohren mit einer guten Nasenleist-ung [...]." Gewisse körperliche Merkmale setzten sich u.a. durch starke Inzucht durch. Zur Rassenbildung auch Lindner, Kurt (Hrsg.): Das Jagdbuch des Martin Strasser von Kollnitz, Klagenfurt: Verlag des Kärntner Landesarchivs, 1976, Kommentar von Lindner S. 21: "Eine Rassegeschichte der Hunde ist nicht zuletzt wegen des vom unsrigen völlig abweichenden Denkens so schwierig." 3) S. Benecke, Norbert: Der Mensch und seine Haustiere. Die Geschichte einer jahrtausendealten Beziehung, Stuttgart, 1994, S. 226. 4) Vgl. Lindner, Kurt: Die Jagd im frühen Mittelalter, Berlin: de Gruyter, 1940 (Geschichte des deutschen Weidwerks II); über den Hütehund als Bekämpfung der Wölfe: S. 283 - 285. Sie werden der Vollständigkeit halber erwähnt, haben hier aber keine weitere Bedeutung. Bei Gaston Phoebus werden sie Matins genannt. 5) Vgl. Lindner, Die Jagd im frühen Mittelalter (s. Anm. iv), S. 246ff; vgl. auch Schwenk, Sigrid: Jagdhunde, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. 5, München, 2002, Sp. 270 - 272; ausserdem Schwenk, Sigrid: Windhunde, in: Lexikon des Mittelal-ters, Bd. 9, München, 2002, Sp. 235; Schwenk, Sigrid: Vertragus, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. 8, München, 2002, Sp. 1593; Schwenk, Sigrid: Seguser, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. 7, München, 2002, Sp. 1701. 6) Über die keltisch-stämmigen Windhunde wie Irish Wolfhound, Greyhound, Deerhound s. Räber, (s. Anm. ii), S. 787 - 820; über die Windhunde i. e. S. bei Lindner, Die Jagd im frühen Mittelalter, (s. Anm. iv), S. 268 - 276, insbes. S. 273: "Geschichte der Windhund-Kunst"; über die Windhunde bzw. die Greyhounds s. auch Cummins, John: The Hound and the Hawk. The Art of Medieval Hunting, London, 2001, S. 13 - 14. 7) Vgl. Lindner, Die Jagd im frühen Mittelalter, (s. Anm. iv), S. 268 ff; s. auch Schwenk, Windhunde, (s. Anm. 26), Sp. 235. 8) Vgl. Lindner, Die Jagd im frühen Mittelalter, (s. Anm. iv), S. 276. Schwere Windhunde sind z. B. im Dezemberbild der Très riches heures zu sehen (s. Kap. V.5.2.). Im Livre de chasse ist eher der leichte Schlag abgebildet (s. Kap. V.4., bes. V.4.2.). 9) Die Bezeichnungen "Bracke" und "Laufhund" dürfen synonym verwendet werden, vgl. Krebs, Herbert: Vor und nach der Jägerprüfung, 48., neubearb. und erw. Aufl., München/Wien/Zürich, 1993, S. 410. Allgemeine Einführung zu den Brak-ken und deren Geschichte: s. Räber, (s. Anm. ii), S. 261 - 270. Ab S. 271 ebenda wird die Geschichte der einzelnen Bracken-arten beschrieben. 10) Vgl. Bauer, E. F.: Jagdhunde: Rassen, Halten, Abrichten, Züchten, Graz, 2000, S. 76. Dazu weiter, S. 76: "Der Typ der altägyptischen Jagdhunde zeigt sehr große Ähnlichkeit mit den Bracken aus den Mittelmeerländern. Über die Römer kam diese Jagdhundeart zu den Germanen und somit nach Mitteleuropa." 11) Von diesem Begriff sind verschiedene Schreibweisen bekannt, s. z. B. Lindner, Die Jagd im frühen Mittelalter, (s. Anm. iv), S. 254. 12) Vgl. Lindner, Die Jagd im frühen Mittelalter, (s. Anm. iv), S. 250 - 252. 13) Wild wird verunsichert, wenn ein Hund ohne Laut jagt und verhält sich dann unberechenbar, vgl. Krebs, (s. Anm. ix), S. 422 - 423. 14) Vgl. dazu Cummins, (s. Anm. vi), S. 15 - 16. 15) Vgl. Lindner, Die Jagd im frühen Mittelalter, (s. Anm. iv), S. 263. Lindner über die Dackel: S. 261 - 262. 16) Vgl. Jagd und Kunst (Ausstellung), Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum und Tiroler Jagdschutzverein 1875. Zum 100. Jubiläum des Tiroler Jagdschutzvereins 1875, Innsbruck: 1975, S. 15. 17) Vgl. Lindner, Die Jagd im frühen Mittelalter, (s. Anm. iv), S. 249 - 252. 18) Über den Leithund s. Räber, (s. Anm. ii), S. 439 - 440. Der Leithund gilt als Vorfahre des heutigen Schweißhundes, s. dazu auch Bauer, (s. Anm. x), S. 70. 19) Molosser ist heute der Oberbegriff; die Dogge ist eine Molosserart, eine weitere sind z. B. die Boxerhunde. Alants nennt Gaston Phoebus doggenartige Hunde. Cummins z. B. unterscheidet zwischen Alants und Molossern; vgl. Cummins, (s. Anm. vi), S. 14 - 15. 20) Vgl. Lindner, Die Jagd im frühen Mittelalter, (s. Anm. iv), S. 282. Über die Doggen s. Lindner, Die Jagd im frühen Mittelalter, (s. Anm. iv), S. 276 - 283. 21) Vgl. Lindner, Die Jagd im frühen Mittelalter, (s. Anm. iv), S. 259. 22) Über Hundemeuten s. Cummins, (s. Anm. vi), S. 20 - 21. Über die Zusammenstellung der Hundemeuten am Hofe Philipps des Guten, s. Niedermann, Christoph: Das Jagdwesen am Hofe Herzog Philipps des Guten von Burgund, Brüssel, 1995 (Extranummer 48), S. 95 - 101 und S. 152 - 154. 23) Vgl. dazu Benecke, (s. Anm. iii), S. 227: "Besonderheiten in Körpermerkmalen und Verhaltensweisen stellen Anpassun-gen an unterschiedliche Aufgabengebiete im Rahmen der Jagd dar." 24) Vgl. Jagd und Kunst, (s. Anm. xvi), S. 15. 25) Vgl. Brackert/Kleffens, (s. Anm. i), S. 125. 26) Zuneigung und Fürsorge zeigte sich etwa in kostbaren Hundehalsbändern, vgl. dazu Niedermann, (s. Anm. xxii), S. 137, 156 und 170 - 171, auch Cummins, (s. Anm. vi), S. 24. Vgl. zudem die Darstellungen in vorliegender Arbeit. 27) Vgl. dazu Niedermann, (s. Anm. xxii), S. 136 - 138 und S. 317 - 319; auch Räber, (s. Anm. ii), S. 841. Maximilian I. bzw. seine Gemahlin Maria von Burgund ließen den Lieblingswindhund im Bett schlafen, s. Niedermann, (s. Anm. xxii), S. 317. 28) Vgl. Cummins, (s. Anm. vi), S. 19 und 25 über den Chien baut und Souillard. 29) Vgl. Teuscher, Simon: Hunde am Fürstenhof. Köter und "edle wind" als Medien sozialer Beziehungen vom 14. bis 16. Jahrhundert, in: Historische Anthropologie 6 (1998), H. 3, S. 347 - 369, S. 353. 30) S. dazu Brackert/Kleffens, (s. Anm. i), S. 101ff. 31) Vgl. Brackert/Kleffens, (s. Anm. i), S. 108. 32) Vgl. Brackert/Kleffens, (s. Anm. i), S. 110. 33) Zusammenfassend s. dazu Cunliffe, Juliette: Hunde. Rassen, Pflege, Geschichte, Köln, 2003, S. 120 - 121. 34) S. dazu Heinz-Mohr, Gerd: Lexikon der Symbole. Bilder und Zeichen der christlichen Kunst, Düsseldorf/Köln, 1971, S. 140. 35) Vgl. dazu Hünemörder, Christian/Jászai, Géza: Hunde, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. 5, München, 2002, Sp. 213 - 214, Sp. 214; zur Symbolik s. auch Brackert/Kleffens, (s. Anm. i), das Kap. Zur symbolischen bzw. zeichenhaften Bedeutung des Hundes in der mittelalterlichen Tierinterpretation, S. 76 - 92, s. ebenda die negativen und positiven Bedeutungen S. 79 - 80. 36) Über das jagdliche Gefolge der Heiligen Drei Könige und weitere jagdliche Bildthemen s. auch Friedmann, Mira M.: Hunting Scenes in the Art of the Middle Ages and the Renaissance, English Summary of the Hebrew Text, Vol. Two, Tel Aviv: 1978, S. 36 - 38; vgl. auch Schmidt, Heinrich und Margarethe: Die vergessene Bildersprache christlicher Kunst. Ein Führer zum Verständnis der Tier-, Engel- und Mariensymbolik, München, 1982, S. 32. Zu Gentile da Fabriano s. auch Anm. 11 und Kap. V.8.1. 37) Vgl. Brackert/Kleffens, (s. Anm. i), S. 114. 38) Vgl. Eisler, Colin: Dürers Arche Noah: Tiere und Fabelwesen im Werk von Albrecht Dürer, aus dem Amerikan. von Ulrike Halbe-Bauer und Manfred Halbe, München, 1996, S. 179. I. EINLEITUNG
1 II. DAS TIER
IM MITTELALTER UND IN DER FRÜHEN NEUZEIT 8 III. DER HUND
IM MITTELALTER UND IN DER FRÜHEN NEUZEIT 11 IV. DIE JAGD
IM MITTELALTER UND IN DER FRÜHEN NEUZEIT: V. DIE WERKE
37 VI. SCHLUSSFOLGERUNGEN
88 LITERATURVERZEICHNIS 94 Abbildungen
s. separaten Abbildungsband |
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