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Erfahrungen mit dem



Gordon Setter

 

 

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Mein Weg zum Lebenstraum -  fuireach an aisling                                                
von Kirsten Hoffmann

Geträumt habe ich mein halbes Leben von meinem „Blubb“ der ersten Sekunde, nicht umsonst beginnt meine Homepage mit dem Spruch von Albert Einstein: „Eine wirklich gute Idee erkennt man daran, dass ihre Ausführung von vorne herein ausgeschlossen schien.“
      Am 18.02.2017 lag er da, mein A-Wurf mit neun ersten Blubbs.



Kaja-Katie of the Black Fellows
mit A-Wurf.
Foto: Kirsten Hoffmann



Kaja-Katie of the Black Fellows
. Foto: Kirsten Hoffmann
Titelbild: Knockraheen´s Aidan und Ace.
Foto: Kirsten Hoffmann

Die Welpenzeit von 9 Wochen verging so schnell. Mein Seelenhund Kaja-Katie of the Black Fellows machte ihre Sache instinktsicher und liebevoll. In der Wurfkiste zeigten sich schon erste Vorlieben und Charaktere. Die Hündin mit dem roten Halsband, Amberly, machte ihre erste Quersuche in der Wurfkiste, heute, 2 Jahre und 8 Monate später, hat sie die VGP bestanden.
Der blaue Rüde, Aidan, immer zuerst an der Futterschüssel. Der graue Rüde, Aye, unser Erstgeborener, saß immer etwas abseits, meistens mit einem Leckerchen in der Schnauze, unser Professor. Die Hündin mit dem grünen Halsband, bei der Geburt nicht die Leichteste, aber Avaneeh hatte einfach keine Zeit zu trinken oder zu fressen. Die Welt war einfach zu spannend für den Floh.



Knockraheen´s
Avaneeh
, unser Floh und Aye, der Professor.
Foto: Kirsten Hoffmann

Knockraheen´s Ace an der Reizagel. Foto: Kirsten Hoffmann

Dass ich eine Hündin aus diesem Wurf behalten würde, verstand sich von selbst, nur die Art des Aussuchens - das war keine versierte Züchterin, (wie auch beim A-Wurf) sondern eine Entscheidung des Herzens. Amea kam als sechste mit 447g zur Welt und atmete nicht.
So, hab ich gedacht, das ist nun der Hund, der bei der Wurfmeldung in Klammern stehen wird. Ich war so traurig. Aber ich war nicht allein und bekam die Anweisung: ganz ruhig, Schleim absaugen, vorsichtig mit einem Frotteetuch rubbeln und - die Kleine machte den ersten Atemzug in meiner Hand. Ihr Leben begann in meiner Hand, das war ein Zeichen.



Knockraheen´s Amea als Welpen an der Reizangel.
Foto: Kirsten Hoffmann

Knockraheen´s Artis. Foto: Kirsten Hoffmann

Die Zeit rollte, die Welpen zogen einer nach dem Anderen aus. Nach Freiburg, Thüringen, Hessen, Hamburg. Manche weit weg, manche nah und bei jedem blieb Freude darüber, die richtigen Settermenschen gefunden zu haben und doch tiefe Traurigkeit über den Abschied.
Bis auf Artis, der Junge mit dem hellgrünen Halsband. Er hätte an den Starnberger See ziehen können, aber mein Mann konnte keinen Abschied mehr ertragen und so blieb „Männlein“ bei uns als sein „Blubb“ der ersten Minute. Wollen wir hier nicht diskutieren, ob diese Entscheidung weise war, denn es ist nicht immer leicht mit drei Mädels und dem Jungen.

  Knockraheen´s Artis. Foto: Kirsten Hoffmann

Knockraheen´s Artis als Erwachsener. Foto: Kirsten Hoffmann

Zum dritten Mal ging es dann für mich, als Nichtjägerin, in Richtung Jugendsuche. Potenzial hatte dieser Wurf mit seiner jagdbegeisterten Mutter, immer auf Empfang, und dem leistungsgeprüften Vater mit traumhaften Arbeitsmanieren.

   Vater des A-Wurfs: Buddy vom Marburger Land. Foto: Mathias Prockl

Im April 2018, Amea war 1 Jahr und 2 Monate alt, ging sie ohne vorherige Vorstehübungen in einer Schule, ohne Hundekurs und ohne Schusstraining in NRW in ihre JUS, eine echte Anlagenprüfung für meine Hündin.
Die Anlagenprüfung JUS darf übrigens bis zum vollendeten 24. Monat gelaufen werden.

Schlag in Niedersachsen. Foto: Kirsten Hoffmann

Der Beginn: „Suchen“, ein Schlag gemeinsam mit einem Rüden, der mehr Interesse an Amea hatte. Es wurde getrennt, sie suchte, aber nicht so weitläufig wie auf unseren niedersächsischen Feldern.
Wer jetzt weiß wovon ich rede, kennt diesen unendlich zähen Ablauf: immer wieder werden Schläge/ Felder gewechselt, ist ein Feld durchlaufen ist es für die anderen Prüflinge „verbrannt“, die Corona/ Fahrzeuge setzen immer wieder um. Raus und rein, für die jungen Hunde sehr aufregend und stressig.
Der zweite Teil „Finden, Vorstehen“, neuer Schlag, drei Richter hinter mir, Amea suchte, fand und stand nur kurz, aber stand. Sie hatte noch nie einen Fasan gesehen, Niederwild dieser Art gibt es bei uns leider nicht. Es ist müßig zu sagen, dass das Vorstehen Zuhause  Amea´s Passion ist, ein eindrucksvolles Video auf meiner HP. 
Dieses Video ist bei Facebook viele Male geteilt worden obwohl, na ja durchgestanden hat sie nicht. Die Aufregung war nicht mehr zu ertragen, aber es ist ja auch noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Knockraheen´s Amea. Foto: Kirsten Hoffmann

Es war mittlerweile später Nachmittag, die Corona bewegte sich zu einer Wiese um die Hunde nacheinander im Schuss zu prüfen. An dieser Stelle ärgere ich mich immer über die Prüfung, denn die jungen Hunde haben nun Stunden der Aufregung hinter sich und dann „mal eben so am Ende“, kommt der Schusstest. Warum nicht während der Suche, das wäre für die Hunde doch besser, aber gut, ich bin Laie.
Dann endlich war die Prüfung vorbei, bestanden und damit mit meiner ersten selbstgezogenen Hündin die erste Hürde zur Zuchtzulassung genommen
.

Amea und Kirsten: JUS bestanden. Foto Heike Schulte Göcking

Untersuchungen folgten: HD A2, PRA clear - mein Herz hatte die richtige Wahl getroffen. Tja, und dann kamen noch die ungeliebten Ausstellungen. Ich weiß, dass manche Hunde diese Sachen, also das Stehen, das Kämmen und das Laufen im Ring, lieben. Meine Hunde nicht, ich auch nicht, wobei mein Laufen eines Setters echt nicht würdig ist.
Die erste Ausstellung war ein Reinfall, ein „Gut“ bei einer Richterin, die unter anderem viel Fell und langes Fell mag.
Auf meiner HP steht: wer langes, wallendes Fell sucht, sucht bei uns vergeblich.
Wir bevorzugen das tiefschwarz, glänzende Fell, dass unseren Hunden ein aktives Hundeleben ermöglicht ohne nach jedem Ausgang auf dem Tisch stehen zu müssen.
Die zweite Ausstellung wenig später „Sehr gut“, die Richterin sah Ameas Potenzial und meine Unsicherheit.

Um Amea auszulasten habe ich mit der Flächensuche begonnen. Flächensuchhunde arbeiten selbständig und mit Überlegung ein großes Areal ohne Geruchshilfe nach einem Menschen ab. In unserem Training haben wir ein stillgelegtes Kasernengelände zur Verfügung.
Amea wird als Rückverweiser trainiert, d.h. sie findet den Helfer, kommt zu mir und signalisiert: los komm mit! So pendelt sie zwischen Helfer und mir hin und her, bis sie sich den ersehnten Jackpot verdient hat. Der Rückverweiser arbeitet lautlos und das erschien mir für Setter die bessere Variante als der Verbeller, der vor dem Helfer sitzt und seinen Führer heranbellt.
Ich weiss nicht, wohin uns der jagdliche Weg noch führen wird und einen bellenden Setter kann ich mir im Feld nun doch nicht vorstellen. Außerdem macht Amea so viele Wege und das kommt ihrem Wollen viel näher.

 

Amea bei der Flächensuche. Foto: Kirsten Hoffmann

Amea arbeitet leidenschaftlich und inzwischen lässt sie den Helfer auch nicht mehr für Vogel, Has` und Co. unnötig im Versteck sitzen.
Nächstes Jahr im Frühling wird meine Kleine Mama, wieder werde ich beten und hoffen und am Ende hoffentlich glücklich sein und sagen: Diese Kleine bleibt bei Mama und Oma, denn sie wird  die erste Nachzucht meines Kennels Knockraheen´s sein.

Verrückt: ja, ein wenig, aber Lebensträume enden nicht.
Fuireach an aisling, das ist gälisch und heisst Lebenstraum.

Amea und Kirsten. Foto: Sabine Lenz.

(c) Text 2019

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